Kreis Pinneberg. Der Entdeckergarten Pinneberg des Umwelthauses beteiligt sich am Wochenende, 16. und 17. Juni, an der Aktion „Offener Garten“.

Auf Dörte ist Rainer Reischuk besonders stolz. Lange hat er an ihr herumgeschraubt. Da steht sie prachtvoll im Garten und verströmt einen betörenden Duft. „Kosten Sie mal“, fordert er seinen Besuch auf. Und ganz ehrlich, es schmeckt mindestens genauso gut, wie es riecht.

Dörte ist Reischuks selbst gebauter Dörrautomat. Mithilfe der Sonneneinstrahlung trocknet das Obst auf den Gittern. Über die Luftzufuhr kann die Feuchtigkeit entweichen. Reischuk hat schon Mangos, Erdbeeren, Äpfel und weitere Früchte getrocknet. Als Nächstes will er aus Gemüsescheiben Chips machen.

Kostproben aus dem Garten wird es auch am Sonntag geben. Reischuk und Gärtnermeisterin Eva-Maria Dieckmann (Trifolia) beteiligen sich an der Aktion „Offener Garten“ und führen durch den Entdeckergarten in der Tangstedter Straße 101 in Rellingen, zu dem auch das im Jahr 2000 gegründete Umwelthaus Pinneberg gehört.

Die beiden Gartenfreunde laden für Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr dazu ein, in ihre wilde grüne Oase zu kommen. Etliche andere Gartenliebhaber im Kreis Pinneberg öffnen ebenfalls an diesem Wochenende, 16. und 17. Juni, ihre Gärten. Der Erfahrungsaustausch sowie geteilte Freude am gemeinsamen Hobby stehen im Vordergrund. Außer einer Vielzahl an Privatgärten öffnen auch einige gewerbliche Gartenbetriebe. Der Besuch der Gärten ist kostenlos.

Viele naturnahe Gärten in Halstenbek zu bewundern

Neun Halstenbeker Familien und die Kleingartenanlage des Ortes öffnen am Sonnabend, 23. Juni, ihre Gärten. Dabei sind unterschiedliche Formen der Gartengestaltung zu sehen, und die jeweiligen Gärtner stehen bereit, um die Besucher mit Tipps und Tricks zu versorgen.

So ist zu sehen, welche Möglichkeiten auch ein kleiner Reihenhausgarten bieten kann. Das Gegenstück ist ein 2000 Quadratmeter großes Gartengrundstück, das unter anderem durch einen Teich bereichert wird. Zwei der Gärten sollen besonders interessamt für Kinder sein. In einem gibt es Hühner und Gänse, im anderen große Teiche mit Molchen und Libellen. Die Kleingärten sollen das Nebeneinander von Zier-, Nutz- und Erholungsflächen vermitteln.

Die Gartenbesichtigung stellt den zweiten Teil des Halstenbeker Naturtages dar, der bereits im Mai mit einer Pflanzenbörse und Führungen sowie Seminaren gestartet war. Am 23. Juni findet außerdem von 9 bis 12 Uhr ein Sensenkursus statt. Interessierte erlernen auf der Wiese der Japanischen Schule den Umgang mit der Sense – in Theorie und Praxis. Lehrmeister ist Jürgen Heidorn vom Nabu Pinneberg. Es wird eine Gebühr von 30 Euro als Spende zugunsten des Nabu erhoben.

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen auch für den Sensenkursus unter info@naturtag-halstenbek.de erforderlich. Adressenliste nach Anmeldung. Die Kleingartenanlage zwischen Schützenplatz und Osterbrooksweg kann ohne Anmeldung besucht werden.

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Der Entdeckergarten hält, was schon sein Name verspricht: Es gibt an jeder Ecke etwas zu entdecken. Um einen rostigen Ofen flirrt die Hitze. Nach dem Prinzip „Terra preta“ (schwarze Erde) der Indios im Amazonasgebiet verkohlt Reischuk Zweige, Blätter und Holzstückchen. Gemischt mit Hühnermist ergibt das besten Dünger. „Und wir sparen 30 Prozent des CO2“, sagt Reischuk, der früher als Sonderschullehrer tätig war. Obwohl im Ruhestand, führt er immer noch gern Schulklassen durch den Garten, bepflanzt mit den Kindern Kisten mit Salaten, Zwiebeln und Wurzeln oder baut Insektenhotels mit ihnen.

Auf dem Gelände stehen auch eine Sauna und eine indianische Schwitzhütte. In einem Gehege scharren Hühner. Sie können geleast werden. Zwischen den kräftigen Exemplare sehen einige mickrig und gerupft aus. „Sie wurden aus der Legebatterie gerettet“, sagt Reischuk. Sie müssen sich erst mal erholen, dürfen das erste Mal in ihrem Leben Boden berühren.

Gemietet werden können auch Beete von Eva-Maria Dieckmann. Sie und Reischuk werden am Sonntag einige Leckereien anbieten: frische Erdbeerbowle, Nudeln mit selbst gemachtem Pesto, Joghurt mit Dörrobst.

Wer es am Sonntag nicht schafft – der Entdeckergarten steht meistens auch am Mittwoch offen für Besucher oder nach Terminabsprache: umwelthaus-pinneberg@gmx.de.

Auch sie öffnen ihre Gärten für Besucher: Andrea Küster, Grüne Kugel, Hauptstraße 43, in Bokholt-Hanredder; Bärbel Jürs, Schulstraße 2, in Bokel; Heike und Karlheinz Wilding, Dorfstraße 36, in Brande-Hörnerkirchen; Ines Kollar und Jürgen Zocher, Fritz-Reuter-Str. 7, in Pinneberg; Maria Luer, Lerchenfeld 25, in Heidgraben; Barbara und Wanda Stehr, Hörnweg 28, in Tornesch; Anja und Torsten Gössing, Hermann-Löns-Straße 53, in Quickborn; Söhnke Knickrehm, Halstenbeker Weg 48, in Rellingen; Susanne und Herbert Vogt, Dorfstraße 9 B, in Langeln; Kristiane Mohr-Mueller, Dorfstr. 28, in Kummerfeld. Ausführliche Infos im Internet unter
www.offenergarten.de