Wedel. Sanierung und Modernisierung des Schulauer Hafens wird vorangetrieben. Ostpromenade und Betreibersuche sind vorrangige Themen.
Der Schulauer Hafen – bislang ein Hafen ohne Schiffe. Das könnte sich bald ändern. Bei einer Sitzung der Hafen-AG hat ein potenzieller Betreiber seine Ideen vorgestellt. „Die sind bei den Politikern gut angekommen“, sagt Wedels Bürgermeister Niels Schmidt (parteilos). Der Betreiber habe einen Bezug zum Maritimen. Demnächst wollen die AG-Mitglieder eine Anlage begutachten, in der die Bewerber ihre Ideen bereits realisiert haben. Schmidt hofft, dass dieses Jahr eine Grundsatzentscheidung getroffen werden kann.
„Wir wollen den Schulauer Hafen beleben“, streicht der Bürgermeister heraus. Und in den kommenden Monaten werde sich einiges tun, damit dieses Ziel erreicht wird. Die Gestaltung der Ostpromenade soll angegangen werden, die Planungen für den Hotelbau kommen voran, und in die Suche nach einem Betreiber für den Hafen kommt auch Bewegung.
Die Ausschreibung für die Umgestaltung der Ostpromenade wird derzeit vorbereitet und soll im Herbst erfolgen. Als Baubeginn visiert die Verwaltung Frühjahr 2019 an. Die neue Promenade entsteht auf überwiegend hochwassersicherem Niveau. Daran schließt sich Richtung Hafen eine grüne Böschung an. Direkt an der Hafenkante schließt sich eine zweite Promenade an. Es soll Treppen- und Sitzstufen geben. Eine Fläche für Gastronomie sowie ein Toilettenhäuschen werden errichtet. Die Flutschutzmauer bekommt Durchlässe, die die Promenade barrierefrei erreichbar machen.
Im Rahmen der Arbeiten an der Ostpromenade wird auch das Hafenmeisterhaus abgerissen und in ähnlicher Form wieder aufgebaut. Das neue Gebäude soll im Gegensatz zu dem alten hochwassersicher sein.
Derzeit üben nur die Nachwuchssegler des SVWS ab und an im Schulauer Hafenbecken. Für andere Freizeitkapitäne ist es gesperrt. Kürzlich sind noch Restarbeiten an dem im Februar installierten Traditionsanleger erledigt worden. Am 22. Juni soll der Ponton offiziell eröffnet werden. Wer ihn dann nutzen will, muss sich bei der Stadt anmelden. Die Betreiber des alten Ewers „Gloria“ haben dies bereits getan. Laut Schmidt kann der Anleger nicht nur von historischen Schiffen genutzt werden.
Beim Thema Verschlickung verbreitet der Bürgermeister ebenfalls Optimismus. Aus seiner Sicht hat der Bau der Quermole die Situation im Hafenbecken verbessert. Es werde weniger Sediment in den Hafen eingebracht. Dies hebt er hervor, weil entlang der Elbe und besonders im Hamburger Hafen die Schlickmengen zugenommen haben. Er geht davon aus, dass künftig weniger als einmal pro Jahr der Schlick ausgebaggert werden muss. In der jüngeren Vergangenheit musste im Jahresturnus der Spülbagger ran. Um Kosten zu sparen, werden diese Arbeit mit der Entschlickung im Wedeler Yachthafen durchgeführt, so Schmidt.
Bewegung kommt auch in einen anderen Problembereich. Der Bürgermeister berichtet von einem Treffen von Vertretern der Stadt mit Bürgern, die ein Normenkontrollverfahren gegen den Bauantrag für das Hotel an der Nordseite des Hafens angestrengt haben. Die Investoren des Projekts nahmen ebenfalls an dem Gespräch teil. Schmidt berichtet von einem positiven Klima, im dem das Treffen stattfand. Der Einwand der Kläger beschäftigt sich im wesentlichen mit dem Hochwasserschutz, der aus ihrer Sicht nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Schmidt hofft, dass die Bedenken mit dem Gespräch ausgeräumt werden konnten.
Gut 30 Millionen Euro sollen investiert werden
An dem einstmals anvisierten Kostenrahmen wird sich nach heutigen Stand nichts ändern. 30,4 Millionen Euro wurden für das Projekt „Sanierungsgebiet Stadthafen Wedel“ ausgerechnet, und dabei soll es bleiben. „Mal wird etwas teuer, etwas anderes wird dafür billiger“, erklärt der Verwaltungschef. Bisher sind 19,34 Millionen Euro ausgegeben.
Und auch an dem Fertigstellungsjahr wird nicht gerüttelt. 2020 war anfangs genannt worden . Schmidt vermutet, dass Ende 2020 ein Schlussstrich gezogen werden kann. In den vergangenen Tagen hat sich der Bürgermeister bestätigt gefühlt, dass die Stadt auf dem richtigen Weg ist: „Bei dem schönen Wetter waren Menschenmengen am Hafen unterwegs.“