Halstenbek. Ute Landwehr-von Brock ist gelernte Stadtplanerin und wird sich in Zukunft auch um Bauleitplanung der Gemeinde kümmern.

Die Stelle war ein Jahr vakant, jetzt brachte die zweite Ausschreibung den Erfolg: Die Wirtschaftsförderung im Halstenbeker Rathaus obliegt ab sofort Ute Landwehr-von Brock. „Die Stelle hat nach mir gerufen, ich kehre im Prinzip zu meinem Wurzeln zurück“, sagt die 54-Jährige, die Stadtplanerin gelernt hat und auch 18 Jahre in diesem Beruf tätig war.

Zuletzt hatte Ute Landwehr-von Brock eine Agentur geführt, die sich mit Zukunftsthemen befasste. „Meine große Stärke ist es, Netzwerke zu schaffen und Transfer zwischen den Akteuren in Gang zu bringen.“ Diese Stärke will sie nun in ihrem neuen Job einbringen. Die Hamburgerin („Um ehrlich zu sein, kannte ich Halstenbek vorher gar nicht“) sieht es als Vorteil an, mit ungetrübtem Blick und ohne irgendwelche Verstrickungen ihre Aufgabe vor Ort angehen zu können. Bereits seit zehn Wochen hat sie ihr Büro im Rathaus bezogen und schon einige Akteure kennengelernt. „Wichtig war es für mich, zunächst die Strukturen zu erfassen.“

An erster Stelle stehe für sie der Dienstleistungsservice, so die neue Wirtschaftsförderin. Was die Betreuung der Bestandsbetriebe angeht, will sie das Unternehmerfrühstück, das ihr Vorgänger Stefan Wieschebrock eingeführt hat, noch vor der Sommerpause wiederaufleben lassen. Auch liegt es ihr am Herzen, die Wohnmeile („Das ist ein bekannter Name, Halstenbek ist quasi gelabelt durch die Wohnmeile“) in ihrer Struktur zu erhalten und noch bekannter zu machen. Anfragen von Firmen, die sich in Halstenbek ansiedeln möchten, gebe es genug. „Aber große Potenziale in der Gewerbeentwicklung sind ja nicht vorhanden – außer dem Greve-Projekt. Aber auch das ist ja nicht besonders groß.“

Am Greve-Projekt, das 7,5 Hektar Gewerbefläche angrenzend an die Wohnmeile vorsieht, wird Ute Landwehr-von Brock aktiv mitarbeiten. Die Wirtschaftsförderung füllt die Hälfte ihrer Stelle aus, die andere Hälfte betrifft die Bauleitplanung. „Meine Tätigkeit als Stadtplanerin passt da ideal“, sagt sie.

Mit dem Zuschnitt der Stelle gehe die Gemeinde neue Wege, so Bürgermeister Claudius von Rüden. Seine neue Mitarbeiterin „passt perfekt in unser Team“, so von Rüden weiter. Er zeigte sich optimistisch, was die lange brachliegende Greve-Fläche betrifft. „Wir haben uns mit dem Investor auf ein Planungsbüro geeinigt.“ Das letzte Gespräch dazu habe kurz vor Ostern stattgefunden. Von Rüden: „Ich gehe davon aus, dass der Politik die Grundlage der Planung kurz nach der Kommunalwahl vorgestellt wird.“ Was die Aufteilung in Wohn- und Gewerbefläche angehe, gelte weiter der Beschluss der Politik von 2016.