Halstenbek. Grundstücksgesellschaft Manke will in Halstenbek 99 Wohneinheiten errichten. Streit gibt es um den Umgang mit Sozialwohnungen.
Bezahlbaren Wohnraum für Halstenbek – das fordern unisono alle Parteien des Ortes. Aber dennoch gibt es kurz vor der Kommunalwahl eine Debatte über ein Bauprojekt, das auch sozialen Wohnungsbau sowie Mietwohnungen schaffen würde.
Es geht um ein 2,2 Hektar großes Areal im Eckbereich von Holstenstraße und dem Eielkampsweg. Es ist unbebaut, liegt jedoch planungsrechtlich im Außenbereich der Gemeinde. Daher muss die Politik im Fall einer Bebauung einen Bebauungsplan aufstellen und parallel die Einstufung des Grundstücks im Flächennutzungsplan ändern. Aktuell lautet sie Grünfläche/Parkanlage.
Soweit ist die Politik jedoch noch nicht. Zunächst stellte der Investor, die Grundstücksgesellschaft Manke aus Henstedt-Ulzburg, im Bauausschuss ihr Bebauungskonzept vor. Es sieht acht Reihenhäuser mit jeweils vier Einheiten sowie angrenzend an den Holstenstieg sechs Doppelhaushälften vor. Zusätzlich zu diesen 44 Einheiten kommen fünf Wohnblocks, die an die Holstenstraße beziehungsweise den Eckbereich zum Eielkampsweg angrenzen. Sie sollen 55 Wohnungen beinhalten – 33 davon öffentlich gefördert, elf zur Miete und elf weitere, die als Eigentumswohnungen vermarktet werden sollen.
Der Investor erklärt sich in einem Schreiben bereit, die Mietwohnungen im eigenen Bestand zu belassen. Dies solle auch für einen Teil der Reihen- und Doppelhäuser gelten, die ebenfalls vermietet werden sollen. Manke verspricht zudem, bei der Vermarktung des Quartiers Halstenbeker Bürger zu bevorzugen und will auf seinem Areal eine Erweiterungsfläche für die bestehende Kita am Holstenstieg reservieren.
Der SPD reicht das nicht. Sie fordert, dass die 33 öffentlich geförderten Wohnungen in eine Genossenschaft überführt werden. „Sie wären damit dauerhaft günstig, während die Wohnungen bei privaten Investoren meist nach 20 Jahren aus der Sozialbindung herausfallen, was dann zu gravierenden Mieterhöhungen führen kann“, sagt Fraktionschef Christoph Bittner. Er fordert zudem, weitere Einheiten nach dem zweiten Förderweg zu errichten.
Die CDU wiederum wirft der SPD vor, Forderungen zu stellen, die für jeden privaten Investor unrealistisch sind. Zudem geißelt die Union die Grünen, die eine Ablehnung des Projektes aus Gründen der Infrastruktur angedeutet haben. „SPD und Grüne verhindern die Schaffung von günstigem Wohnraum für Halstenbeker Bürger“, schreibt die CDU in einer Pressemitteilung. Ganz soweit ist es indes noch nicht. Die Pläne des Investors kommen erst nach der Wahl zur Abstimmung.