Pinneberg. Die Kreisstadt startet eine Umfrage unter den Einwohnern, um das Angebot zu verbessern und mehr Händler auf die Wochenmärkte zu locken.

So richtig optimistisch wirkt Klaus Hausschildt zunächst nicht. „Ich meine, der Fragebogen ist schon ganz schön umfangreich. Da muss man sich etwas Zeit für nehmen“, sagt der Marktbeschicker. Und ob sich gerade die Menschen, die den Markt bislang nicht besuchen, die Zeit dafür nehmen, bezweifelt er. „Aber das wäre natürlich klasse. Es ist wichtig, dass wir einen großen Rücklauf haben“, schiebt der Gemüsehändler nach.

Die Stadt Pinneberg hat eine Umfrage zur Gestaltung der Wochenmärkte gestartet. Zum Auftakt trafen sich Vertreter der Stadt, des Stadtmarketings, der Wirtschaftsgemeinschaft Pinneberg und Marktmeister Udo Heidorn am Dienstag auf dem Wochenmarkt vor der Drostei. Bis zum 31. Mai wollen sie mithilfe eines Fragebogens erfahren, was die Pinneberger sich für ihre Wochenmärkte wünschen.

Anlass für die Umfrage ist der bevorstehende Umzug des Sonnabend-Wochenmarktes in die Innenstadt. Nach jahrelangen Diskussionen soll es Ende des Jahres endlich soweit sein. „Die Umgestaltung der Bismarckstraße vor dem Rathaus und des Drosteivorplatzes soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein, danach wird dann auch der Markt verlegt“, erklärt Bauamtschef Klaus Stieghorst.

Marktmeister Udo Heidorn (v. l.), Maren Varnhorn (Verwaltung), Citymanager Dirk Matthiessen und Michael Platt, Wirtschaftsgemeinschaft
Marktmeister Udo Heidorn (v. l.), Maren Varnhorn (Verwaltung), Citymanager Dirk Matthiessen und Michael Platt, Wirtschaftsgemeinschaft © HA | Mirjam Rüscher

Egal, was bei der Umfrage herauskommt – an der Verlegung werde das nichts ändern. Das sei auch nicht das Ziel der Umfrage, so Urte Steinberg. Vielmehr gehe es um ein Meinungsbild der Pinneberger und die Frage, wie zufrieden sie mit ihren Märkten sind. Die Verlagerung des Sonnabend-Marktes bietet aus Sicht der Bürgermeisterin neue Chancen: „Wir wollen die Wochenmärkte noch interessanter und attraktiver machen. Sie sind wichtige Frequenzbringer und beleben unsere Innenstadt.“

Aus diesem Grund wurde eine Arbeitsgruppe einberufen, die neue Ideen erarbeitet und auch den Frageborgen konzipiert hat. Jeweils ein Vertreter der drei Märkte, des Citymanagements, der Wirtschaftsgemeinschaft und der Stadtverwaltung waren Mitglied der Arbeitsgruppe.

„Wir wollen vor allem auch herausfinden, wie wir Menschen anlocken, die bisher noch nicht den Markt besuchen“, betont Michael Platt von der Pinneberger Wirtschaftsgemeinschaft. Als kleiner Anreiz für die Teilnahme an der Umfrage werden unter den Teilnehmern fünf Pinneberg-Gutscheine im Wert von 20 Euro verlost. Die Auswertung ist für Juni geplant.

Die Umfrage soll nicht nur die Kundenzufriedenheit verbessern, sondern auch weitere Marktbeschicker anlocken. Dienstags stehen derzeit 24 Händler vor der Drostei, am Donnerstag und am Sonnabend sind 30 Anbieter vor Ort. Kapazitäten gebe es durchaus für mehr, erklärt Marktmeister Heidorn. „Im Moment könnten wir auf dem Sonnabend-Markt noch 30 Händler unterkriegen, und auch nach dem Umzug wäre immer noch Platz für vier bis fünf weitere Anbieter.“

Die Fragen

Wie häufig besuchen Sie den Pinneberger Wochenmarkt?

Zu welcher Uhrzeit besuchen Sie üblicherweise den Markt?

Wie kommen Sie dorthin?

Warum besuchen Sie den Markt/warum besuchen Sie ihn nicht?

Würden Sonderaktionen den Markt attraktiver machen?

Welches Angebot fehlt?

Verbinden Sie den Wochenmarkt mit anderen Erledigungen?

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„Wir wollen mit unseren Aktionen zeigen, dass wir etwas für die Marktbeschicker in unserer Stadt tun“, betont Citymanager Dirk Matthiessen. Man wolle die Märkte „pushen“ und Marketinghilfe anbieten. Aus diesem Grund habe man sich auch an der Kampagne „Erlebe deinen Wochenmarkt“ vor knapp einem Jahr beteiligt.

Dass diese Unterstützung nötig ist, weiß auch Klaus Hausschildt. Das Angebot gerade auf dem Sonnabend-Markt sei früher schon besser gewesen. „Es ist einiges weggebrochen“, betont er. Während Markmeister Heidorn anfängt die Flyer an die Marktbeschicker zu verteilen, hat Klaus Hausschildt schon begonnen die Werbetrommel zu rühren. Mit jeder Tüte Gemüse, die er über den Verkaufstresen schiebt, bringt er auch gleich einen Flyer auf den Weg.

Den Fragebogen gibt es am Empfang des Rathauses, auf den Wochenmärkten, im Modehaus Glindmeyer sowie im Modehaus Kunstmann und im Bücherwurm. Der Fragebogen steht unter www.pinneberg.de zum Download zur Verfügung.