Pinneberg. Dirk Matthiessen initiierte die Image-Kampagne um das rote „P“, musste viel Gegenwind aushalten und sucht nun neue Herausforderung.

Pinnebergs City-Manager Dirk Matthiessen bereitet seinen Abgang vor. Nach sechs Jahren wird er den Posten des Stadtmarketing-Geschäftsführers räumen – voraussichtlich spätestens zum Ende des Jahres. Er werde sich einer neuen beruflichen Perspektive stellen, so Kai Lorenz, Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Neue Gewoge, der zugleich Vorstand des Pinneberger Stadtmarketingvereins ist. Er sei am Dienstag von der Nachricht überrascht worden – und zwar von Matthiessen selbst.

„Das ist alles noch sehr frisch“, so Lorenz am Mittwoch. Ihm sei nicht bekannt, wodurch der geplante Abgang des City-Managers motiviert sei, er gehe davon aus, dass die Zusammenarbeit bis zum Tag des Abschieds professionell laufe. Und davon, dass ein adäquater Ersatz gefunden werde. Im Übrigen findet Lorenz warme Worte: „Der Vorstand dankt Herrn Matthiessen für sein Engagement. Insbesondere für viele großartige Pinneberger Veranstaltungen, die Weiterentwicklung der Außenwirkung unserer Stadt sowie die Rettung des Kleinkunstfestivals 2017 sind wir ihm sehr dankbar.“

Reibungsverluste mit der Kaufmannschaft

Klar ist: Dirk Matthiessen hat in Pinneberg nicht nur Freunde. Es gibt auch Reibungsverluste. Etwa mit der Kaufmannschaft. Hinter vorgehaltener Hand wird ihm immer wieder vorgeworfen, zu wenig „auf der Straße“ und bei den Geschäftsleuten zu sein. Die Image-Kampagne rund um das dicke, rote „P“ und den Spruch „Wir können auch anders“ brachte dem Geschäftsführer des Stadtmarketings zuweilen Zuspruch, aber eben auch Kritik ein.

Zuletzt eckte Dirk Matthiessen an, weil er Handys von Kunden in der Innenstadt erfassen lassen wollte, um Kundenströme zu zählen. Ein Plan, von dem er nach überregionalem Medienecho Abstand nahm.

Bürgermeisterin Urte Steinberg respektiert die Entscheidung des City-Managers, der vor seiner Pinneberger Zeit in Heide tätig war. „Er hat viel für die Stadt geleistet und in den vergangenen Jahren die Marke Pinneberg positiv weiterentwickelt.“ Das Abendblatt erreichte Matthiessen am Mittwochabend. Sagen wollte er nicht viel. Die Frage, ob er jetzt erst mal ganz normal weiterarbeiten werde, bis der Tag des Ausscheidens gekommen sei, beantwortete er unmissverständlich: „Selbstverständlich“, so Matthiessen.