Pinneberg. Schon lange sollten die Händler auch sonnabends in der Pinnebergs City stehen. Kaufleute fordern Stadt zum Handeln auf.

Monika Frömming steht auf dem Drosteiplatz. Um sie herum tobt das Leben. Obst wird begutachtet, Fisch eingetütet. Donnerstag ist Markttag in Pinnebergs City. Für Frömming, Geschäftsführerin der Buchhandlung Bücherwurm an der Dingstätte, ein guter Tag. Denn für Kaufleute in der Pinneberger Innenstadt ist der Trubel bares Geld wert. Ist die Stadt voller Kunden, steigt auch der Umsatz in den Geschäften. Spontankäufe seien ein wichtiger Faktor. „Das merken wir deutlich“, sagt Frömming.

Darum war die Freude auch groß, als die Politik vor Jahren beschloss, den Sonnabendmarkt in die Innenstadt zu holen. Umgesetzt wurde der Plan noch immer nicht. Das frustriert Geschäftsinhaber, die sich – wie schon die Politiker einst – eine Belebung der City versprechen. Frömming: „Sonnabends ist es hier oft trostlos.“ Sie und ihre Kollegin Anke Marckmann haben die Faxen jetzt dicke. In einem Schreiben wenden sie sich an die Stadt Pinneberg, fordern „einen zügigen Umzug des Markts“.

Umzug steht bereits seit 2011 zur Debatte

Spontan nach seiner Meinung befragt, muss City-Manager Dirk Matthiessen nicht lange nachdenken. „Unbedingt“ sei er für den Umzug des Sonnabendmarkts in die City. „Aber wenn wir noch länger warten, hat sich das Thema womöglich irgendwann von allein erledigt“, sagt er mit Blick auf die rückläufige Anzahl der Händler.

So soll Pinnebergs Marktplatz vorm Rathaus aussehen. Vor 2018 wird allerdings nicht gebaut
So soll Pinnebergs Marktplatz vorm Rathaus aussehen. Vor 2018 wird allerdings nicht gebaut © HA | Stadt Pinneberg

Erste Überlegungen, den Wochenmarkt auch am Sonnabend in die City zu holen, gab es schon 2011. Im Jahr 2013 befasste sich die Politik dann mit der Thematik, zwei Jahre später wurde der entsprechende Beschluss gefasst. Markthändler hatten sich zunächst mit Händen und Füßen gegen einen Umzug gewehrt, der Widerstand ist mittlerweile abgeebbt. Der Marktplatz an der Elmshorner Straße ist ohnehin in einem üblen Zustand.

Rathaussprecherin Maren Uschkurat äußert sich auf Nachfrage zur Hängepartie um den Wochenmarkt am Sonnabend: „Die Verlagerung erfolgt im Jahr 2018, vorbehaltlich witterungsbedingter Verzögerungen“, versichert Uschkurat. Zunächst sei die Umgestaltung des Areals zwischen Rathaus und der VR Bank, Drosteivorplatz Nord genannt, zu realisieren. Nur so sei zu gewährleisten, dass ausreichend Platz für den Sonnabendmarkt sei und parallel Veranstaltungen wie das Jazzfest oder das Weinfest in der Innenstadt steigen könnten. „Die notwendigen Städtebauförderungsmittel wurden erst Anfang August 2017 freigegeben. Der Umbau soll ab Anfang 2018 erfolgen“, so Uschkurat, die die Baukosten mit 400.000 Euro veranschlagt. Zwei Drittel der Summe würden über die Fördermittel gedeckt.

Wochenmärkte

Dienstag: Pinneberg und Halstenbek; Mittwoch: Elmshorn, Quickborn und zweimal in Wedel; Donnerstag: Pinneberg, Schenefeld und Barmstedt

Freitag: Uetersen, Tornesch, Halstenbek, Rellingen und Wedel; Sonnabend: Pinneberg, Elmshorn und Quickborn.

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Michael Patt, Vorsitzender der Pinneberger Wirtschaftsgemeinschaft appelliert in einem Schreiben an die Stadt, die Zeit zu nutzen – um Wünsche der Pinneberger Bürger, etwa das Sortiment betreffend, abzufragen. Ein echtes Marktkonzept müsse her. Eine entsprechende Arbeitsgruppe sei sinnvoll. Zusätzlich solle darüber nachgedacht werden, ob die Dauer des Markts weiterhin auf den Vormittag begrenzt werden müsse. „Vergleichbare Märkte haben teilweise bis Ladenschluss geöffnet“, so Patt.

„Handel sollte zu Handel kommen“, sagt Monika Frömming. Und Marckmann nimmt die Politik in die Pflicht: „Beschluss ist Beschluss.“ Ihr sei schleierhaft, warum der Umzug in die City nicht längst umgesetzt worden ist. Zumal die Anzahl der Händler so weit zurückgegangen sei, dass große Umbauten gar nicht mehr nötig seien.