Elmshorn. Der Hauptausschuss des Kreistages fordert ein personalwirtschaftliches Parkraum-Konzept. 80.000 Euro für zusätzliche Flächen.

Die Knappheit an öffentlichen Parkplätzen rund um das Kreishaus in Elmshorn kann jetzt dazu führen, dass die Verwaltung Parkgebühren einführen muss. Der Hauptausschuss des Kreistages hat sich mehrheitlich einem Antrag der CDU-Vertreter angeschlossen, der die Verwaltung auffordert, dies zu prüfen und entsprechende Vorschläge machen. Zudem soll die Verwaltung die tatsächliche Auslastung der Parkplätze dokumentieren und dem Hauptausschuss nach der Sommerpause wieder vorlegen. „Wir werden das jetzt in den nächsten sechs Monaten genau beobachten“, sagt Kreissprecher Oliver Carstens dazu.

So ist der Kreispolitik insbesondere ein Dorn im Auge, dass sie jetzt – wie berichtet – für 80.000 Euro 108 zusätzliche Parkflächen schaffen sollte, die zudem noch eine jährliche Miete von 15.500 Euro kosten würden, während die 670 Mitarbeiter im Kreishaus und dem neuen Straßenverkehrsamt dort kostenlos parken können. So hatte die Kreisverwaltung der Politik vorgerechnet, dass die jährliche Miete der möglichen Parkfläche an der Ernst-Abbe-Straße/Ecke Kurt-Wagener-Straße, die direkt am Kreishaus liegt, zwölf Euro pro Parkplatz und Monat entsprechen würde. Dieser Betrag erscheint Mitgliedern des Hauptausschusses durchaus angemessen zu sein, um ihn den automobilen Mitarbeitern aufzuerlegen.

In Hamburg gebe es auch keine kostenlosen Parkplätze für Mitarbeiter von großen Unternehmen, sagt ein CDU-Abgeordneter. Dieses Geld werde in der Regel dafür verwendet, um den Umstieg in den öffentlichen Nahverkehr für die Mitarbeiter attraktiver zu gestalten. Eine solche strategische Lenkung käme auch hier am Kreishaus in Betracht, zumal der zunehmende elektronische Datenverkehr der Kreisverwaltung dazu führen müsste, dass künftig weniger Menschen vor Ort am Kreishaus sein müssten.

Die Verwaltung ist nun aufgefordert, der Politik ein langfristiges Parkraumbewirtschaftungs-Konzept vorzulegen. Dies könnte auch beinhalten, dass Besucher, die mit dem Auto zum Straßen­verkehrsamt und dem Kreishauses kommen, ebenfalls zur Kasse gebeten werden. „Das ist nicht ausgeschlossen“, sagt ein Mitglied des Hauptausschusses. Zudem ist die Verwaltung beauftragt, über einen längeren Zeitraum die Parkplatz-Nutzung der Kreishaus-Besucher zu beobachten und zu dokumentieren.

Einige Kreispolitiker sind sehr verwundert darüber, dass mit Eröffnung des Straßenverkehrsamtes die 410 vorhandenen Pkw-Stellplätze rund um das Kreishaus nicht mehr ausreichen sollen. Davon war bei der Entscheidung für den Umzug des Straßenverkehrsamtes von Pinneberg nach Elmshorn Ende 2016 nie die Rede gewesen.