Elmshorn. Gewerbetreibende, Einzelhändler, Eigentümer, Anwohner und Pendler werden befragt. Stadt investiert 40.000 Euro.
Die Stadt Elmshorn will gemeinsam mit Anwohnern, Gewerbetreibenden und Einzelhändlern ein Parkraumkonzept entwickeln. Damit soll die Parkraumsituation in der Innenstadt nachhaltig verbessert werden. Begleitet wird die Konzepterstellung vom Planungsbüro Gertz Gutsche Rümenapp (GGR). Das Büro führte im Herbst 2016 eine Parkraumerhebung durch. Hierfür wurden die Auslastung von Parkplätzen erhoben sowie Dauerparker und Bahnpendler zwischen 7 und 19 Uhr an mehreren Standorten befragt.
Dabei wurde festgestellt, dass die Parkplätze unterschiedlich stark ausgelastet sind: Während das Park-and-ride-Parkhaus am Steindammpark, der ehemalige Sky-Parkplatz und die Peterstraße regelmäßig zu mehr als 100 Prozent belegt sind, werden die Parkplätze am Nordufer und das Parkhaus Neuer Markt zu weniger als 30 Prozent genutzt. Auch Buttermarkt und Bahnhofsvorplatz sind oft nur zu 50 Prozent belegt. Insgesamt sind die 2545 Parkplätze der Innenstadt im Tagesverlauf zu maximal 73 Prozent belegt. Einzig die Kapazität an Langzeit- und Dauerparkplätzen ist weitestgehend ausgereizt.
In Elmshorn stehen kostenfreie Parkplätze sowie bewirtschaftete öffentliche und private Parkplätze zur Verfügung, die zwischen 50 Cent und zwei Euro pro Stunde kosten. Aufgrund der verschiedenen Gebühren entsteht ein sogenannter „Parksuchverkehr“, der den Eindruck verstärkt, in Elmshorn stünden nicht ausreichend Parkplätze zur Verfügung, so das Ergebnis der Fachleute. Eine besondere Situation besteht zudem durch die innenstadtnahe Lage des Bahnhofes, der mit 18.670 Ein- und Aussteigern an einem Werktag nach Kiel und Lübeck der am drittstärksten frequentierte Bahnhof Schleswig-Holsteins ist. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Langzeitparkplätzen in Bahnhofnähe. Die Umfrage hat ergeben, dass 63 Prozent der Nutzer des Steindammparkdecks aus dem Umland kommen.
Nun gilt es, die Ansprüche von Anwohnern, Pendlern, Kunden, Angestellten und Besuchern der Innenstadt in Einklang zu bringen. Mithilfe der Erkenntnisse aus Beteiligungswerkstätten und anderen Erhebungen sollen Maßnahmen für das Parkraumkonzept entwickelt werden. Zunächst werden Gewerbetreibende und Einzelhändler der Innenstadt zum Dialog eingeladen. Auch für Anwohner und Eigentümer ist eine Veranstaltung geplant. Pendler sollen per Umfrage eingebunden werden. Auch eine onlinegestützte Beteiligung ist vorgesehen. Die Stadt investiert rund 40.000 Euro in das Parkraumkonzept, das noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden soll.