Kreis Pinneberg. Hauptausschuss des Kreistages befasst sich an diesem Mittwoch mit der Herrichtung und Anmietung einer Fläche in Elmshorn.

Mit dem Umzug des Straßenverkehrsamtes von Pinneberg nach Elmshorn wird es nun knapp mit Parkplätzen für Besucher des Kreishauses. Darum fordert die Verwaltung die Anmietung einer zusätzlichen Fläche an der Ernst-Abbe-Straße gegenüber vom Kreishaus, um dort rund 100 zusätzliche Parkflächen herzurichten.

Am heutigen Mittwoch berät der Hauptausschuss des Kreistages über dieses Thema. Warum die Parkraumfrage nicht schon bei der umstrittenen Entscheidung des Kreistages behandelt wurde, als es darum ging, das Straßenverkehrsamt mit seinen 60 Mitarbeitern und seinen jährlich 90.000 Kunden nach Elmshorn zu verlagern, ist unklar.

Durch den Neubau des Straßenverkehrsamtes direkt neben dem Kreishaus an der Kurt-Wagener-Straße ist eine Reihe von Parkflächen verschwunden, die offenbar zuvor von Besuchern und Mitarbeitern der Verwaltung genutzt wurden. Zugleich hat sich die tägliche Kundenfrequenz laut Kreissprecher Oliver Carstens dadurch auf 760 Kunden am Tag fast verdoppelt, die sich mit den 670 Mitarbeitern um die 410 bereits vorhanden Parkplätze drängeln. Laut Vorlage beschweren sich schon Nachbarn des Kreishauses, dass ihre Parkflächen irregulär genutzt werden.

Die Eröffnung des Straßenverkehrsamtes Ende Februar habe zu einer weiteren Verschärfung der Situation geführt. Darum empfehle die Verwaltung dringend, eine zusätzliche Parkfläche anzumieten. Der Vermieter des Kreishauses und Investor des Straßenverkehrsamtes könnte die Fläche für eine Jahresmiete von rund 15.000 Euro zur Verfügung stellen. Zuvor müsste der Kreis sie aber auf seine Kosten für rund 80.000 Euro als Parkfläche herrichten. Die Mietkosten könnten durch eigene Mieteinnahmen von den Schilderprägefirmen am Straßenverkehrsamt kompensiert werden.

Ein Kreistagsabgeordneter aus Pinneberg fühlt sich „von der Verwaltung an der Nase herumgeführt“. Dass es bei dem zu erwartenden Besucherstrom für das Straßenverkehrsamt eng mit den Parkflächen werden würde, hätte die Verwaltung vorher wissen müssen.

Gleichwohl sei diese Frage nie in die Bewertungsmatrix eingeflossen, die der Politik vor ihrer Entscheidung im November 2016 präsentiert wurde und die damals auch aus finanzieller Sicht für den neuen Standort in Elmshorn statt alternativ angebotener Flächen in der Kreisstadt gesprochen hätte.