Kreis Pinneberg. Lobende Worte bei der Verabschiedung von Adelia Schuldt. Sie kam aus dem Nachbarkreis als Schulrätin in den Kreis Pinneberg.

Bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand ist Schulrätin Adelia Schmidt (64) mit lobenden Worten geradezu überhäuft worden. Schulrat Dirk Janssen zitierte das portugiesische Wort Saudade, was Weltschmerz bedeute und zu einem der schönsten Wörter aller Sprachen ernannt worden sei, um die düstere Gefühlswelt auszudrücken, die ihn nun ohne die verehrte Kollegin im Schulamt umtreibe. Ministerialdirigent Hans Staecker aus dem Bildungsministerium sagte, sie habe immer „ein Herz für die Kinder und Jugendlichen“ gehabt.

Dabei war Adelia Schuldt erst seit knapp zweieinhalb Jahren im Kreis Pinneberger Schulamt. Zuvor war sie sechs Jahre lang Schulrätin im Nachbarkreis Segeberg. Aber als langjährige Grundschullehrerin in Appen und später in Halstenbek, wo sie die Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek leitete, war sie in der hiesigen Schullandschaft sehr bekannt und offenbar beliebt.

Den gordischen Knoten in Bönningstedt durchschlagen

Alle ihre 35 Schulen, die sie im Kreis Pinneberg als Schulrätin betreute, waren bei der Verabschiedung im Kreishaus vertreten. Ihr Amtsnachfolger in Halstenbek, Andreas Grote, schwärmte von ihrer „Herzenswärme“ und Ruhe, die sie immer ausgestrahlt habe. Martina Meynschneider von der Grundschule in Bönningstedt überreichte ihr sehr bewegt einen Blumenstrauß im Namen aller Lehrerkollegen.

In Bönningstedt war der frisch ins Amt gelangten Schulrätin Adelia Schuldt gleich das schier Unmögliche gelungen. Sie erreichte, dass die seit Jahren umstrittene Fortsetzung der Schulträgerschaft der Schule Rugenbergen durch die miteinander zerstrittenen Gemeinden Ellerbek, Bönningstedt und Hasloh weiterhin Bestand hat. Irgendwie sei es ihr gelungen, „den gordischen Knoten zu durchschlagen“, erinnert sich die Schulrätin außer Dienst bescheiden an diese schwierige Aufgabe.

Den Schulen wünsche sie mehr Muße, sagte Adelia Schuldt zum Abschied. „Die Schulen brauchen endlich Ruhe und eine Zeit ohne Strukturwandel“, forderte sie in Richtung Politik. Lehrer und Schüler sollten sich viel mehr auf den Unterricht konzentrieren, riet die Hamburgerin. Sie selbst werde jetzt viel Zeit für ihre Enkelkinder, das Golfspielen und wohl auch ihr Lieblingsreiseland Portugal haben.