Halstenbek. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Im Internet ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Feuerwehr rückte aus.
Ein offensichtlicher Anschlag von Linksradikalen auf eine Halstenbeker Firma beschäftigt den Staatsschutz. In der Nacht zu Montag wurde ein Gebäude mit übel riechender Buttersäure attackiert, in dem die Eurocommand GmbH ihren Sitz hat. Sie hatte der Polizei eine Überwachungssoftware geliefert, die für den G20-Gipfel genutzt wurde.
Die Firma hat ihren Sitz in einem Gewerbekomplex an der Gärtnerstraße, in dem sich auch andere Unternehmen befinden. „Die betroffenen Räume gehören nicht zu uns“, so Eurocommand-Chef Sascha Pomp auf Anfrage. Nach Abendblatt-Informationen traf der Anschlag stattdessen Räume, in denen Reinigungs- und Putzmittel gelagert waren. Daher wurde die nächtliche Attacke trotz des üblen Geruchs, der von ihr ausging, zunächst nicht bemerkt.
Erst am Montagmittag, als ein Bekennerschreiben eines Kommando X („Unser Angriff ist ein Angriff auf diejenigen, die uns überwachen und kontrollieren wollen“) im Internet auftauchte, wurde das Gebäude abgesucht und die eingeschlagene Scheibe bemerkt. Die Feuerwehr Halstenbek rückte mit 25 Kräften an, die Rellinger Kollegen schickten 28 Ehrenamtliche zur Verstärkung. Die eigentliche Arbeit übernahm der Löschzug Gefahrgut der Kreisfeuerwehr, der mit 30 Einsatzkräften anrückte. Die Gärtnerstraße blieb in diesem Bereich voll gesperrt.
Ermittler des Staatsschutzes haben vor Ort umfangreich Spuren gesammelt. Laut Pomp hat Eurocommand eine Einsatzsoftware namens CommandX zur Echtzeitüberwachung geliefert, die bei der Hamburger Polizei, der Feuerwehr und der Rettungsleitstelle der Hansestadt im Einsatz ist und Bilder verschiedenster Quellen in Echtzeit einbindet. Sie diene der Koordinierung der Einsatzkräfte. Laut Pomp sind die Räume der Firma mehrfach gegen den Zutritt Unbefugter gesichert.