Uetersen. Angeblich sind neun Investoren an einer Übernahme der Uetersener Papierfabrik interessiert. 420 Arbeitsplätze sind gefährdet.

Die insolvente Uetersener Feldmühle mit ihren 420 Angestellten bekommt unter Umständen Unterstützung vom Land. Das stellte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) in Aussicht. Wie die Pressestelle des Wirtschaftsministerium am Donnerstag außerdem auf ihrer Homepage mitteilte, sehe Insolvenzverwalter Tjark Thies sogar gute Chancen, dass der Betrieb weitergeführt werden könne. Angeblich hätten bereits neun Investoren ihr Interesse an einer Übernahme angemeldet.

Am Donnerstag trafen sich die SPD-Politiker Ernst Dieter Rossmann und Thomas Hölk und SPD-Ratsherr Dieter Schipler mit dem Betriebsrat. Landtagsabgeordneter Hölck sieht es positiv, dass das Werk derzeit laut der Geschäftsführung voll ausgelastet sei. Das Gespräch mit Betriebsrat, dem Insolvenzverwalter und Geschäftsführer Johann Heinrich Kayser sei positiv gewesen.

Warum die Feldmühle trotz voller Auftragsbücher in finanzielle Schieflage geraten ist, ist unklar. Am 24. Januar musste die Feldmühle beim Amtsgericht Pinneberg wegen einer „gescheiterten Finanzierung“ Insolvenz anmelden.

Subventionierung ohne Konzept ausgeschlossen

Rossmann begrüßt den Zusammenhalt im Unternehmen und dass die Arbeitnehmer über die Bundesagentur für Arbeit weiterhin ein Gehalt bekommen. Das entlaste die Feldmühle finanziell um mehrere Millionen Euro. Laut Betriebsrat Thorsten Buthmann will auch „kein Mitarbeiter abspringen“. Der Betriebsrat und die Mitarbeiter wollten das Werk de facto erhalten.

Das Engagement von Wirtschaftsminister Buchholz wird wird allseits gelobt, auch von der SPD. Buchholz selbst hat zugesagt, dass das Ministerium prüfen werde, ob Landesbürgschaften für weitere Finanzierungen des Betriebs möglich sind. Ob das geht, hänge aber auch von der EU ab. Bundesbürgschaften seien hingegen, so Rossmann, unwahrscheinlich. „Es handelt sich nicht um eine Firma von bundesweiter Bedeutung, das muss man so klar sehen“, sagt er.

Buchholz: „Ich habe den Eindruck, dass das Unternehmen vom Land zunächst nichts erwartet. Die Zulieferer verlangen aber Vorkasse. Daher ist es auch sinnvoll, über die Option von Landesbürgschaften nachzudenken.“ Diese könnten aber nur gewährt werden, wenn das Zukunftskonzept der Firma aufzeigt, dass diese wirtschaftlich stark und profitabel sein werde. „Wir werden alles, was sinnvoll ist, tun, um die 420 Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Buchholz. Eine Subventionierung vonseiten des Landes ohne Vorweis eines tragfähigen Konzeptes sei aber ausgeschlossen.