Pinneberg. Weil Tiefgarage und Palette verrotten, herrscht zwischen den Hochhäusern akute Stellplatznot. Sozialdemokraten wollen Abhilfe schaffen.
Reinhard Matthies steht vor dem grauen Einfahrttor, das vom Rost zerfressen ist. Die Tiefgarage am Pinnaudamm – ein Schandfleck. Seit Jahren können 74 Stellplätze nicht genutzt werden. Vor allem am Wochenende haben Autofahrer große Probleme, zwischen den Hochhäusern einen Platz für ihr Fahrzeug zu finden. Sozialdemokrat Matthies, dessen Wahlkreis den Pinnaudamm einschließt, fordert die Stadt jetzt auf, den Druck auf die Eigentümer hoch zu halten.
Wem die Fläche zwischen den Hochhäusern gehört, weiß Matthies nicht. „Die Eigentümer wechseln hier ständig“, sagt er. Und berichtet von einer Anfrage aus dem Jahr 2015. Seinerzeit habe der Politik ein Antrag vorgelegen, die Parkpalette mit einem achtstöckigen Wohngebäude zu überbauen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung sei dieser Plan pulverisiert worden. „Viel zu enge Bebauung“, erinnert sich der SPD-Ratsherr. Eine Einschätzung, an der sich bei ihm drei Jahre später nichts geändert hat. Ein weiterer Klotz würde Menschen in anderen Häusern am Pinnaudamm schließlich komplett das Licht nehmen.
Der im B-Plan fixierten Vorschrift, Tiefgarage und Parkpalette wieder instand zu setzen, sei der Grundstücksbesitzer nach dem gescheitertem Bauantrag nicht nachgekommen – bis heute. Dabei habe die Stadtverwaltung eine Ordnungsverfügung zugestellt und sogar mit einem Zwangsgeld gedroht. Gegen den Bescheid werde derzeit beim Verwaltungsgericht geklagt. „Das kann sich Jahre hinziehen“, sagt Matthies. Zu leiden hätten die Menschen am Pinnaudamm, die auf der Suche nach Parkplätzen manche Runde drehen müssten.
„Die im B-Plan vorgesehenen
74 Stellplätze sind Bestandteil des Wohngebiets, die Menschen haben ein Anrecht darauf“, sagt SPD-Parteikollege Herbert Hoffmann, der ebenfalls an den Pinnaudamm gekommen ist. Da er diese Worte ausspricht, kommt Anwohnerin Evelyn Pagels vorbei. „Passiert hier endlich mal etwas?“, will sie wissen. Und erntet Kopfschütteln. Matthies hofft auf ein Einlenken des Grundstücksbesitzers. „Die sollen nicht glauben, dass sie hier doch noch ein weiteres Hochhaus bauen können“, sagt er.