Halstenbek/Rellingen. Der große Überblick über künftige Großprojekte. Halstenbek und Rellingen investieren in Bildung, Amt Pinnau setzt auf Gewerbe.
Was Halstenbek mit dem Neubau zweier Schulen schon erledigt hat, zwingt Rellingen zu gewaltigen Investitionen. Die Erweiterung der Brüder-Grimm-Schule soll 2018 abgeschlossen werden, an der Caspar-Voght-Schule in Egenbüttel wird der Neubau vorbereitet.
1 Kita Erlöserkirche: Der Umbau der ehemaligen Büchereifläche zu Krippenräumen startet. Die Kosten belaufen sich auf 400.000 Euro. Außerdem soll eine Sanierung der jetzigen Kitaräume für 325.000 Euro erfolgen. Letzteres ist für die Sommerferien geplant. Sollten die Arbeiten länger dauern, könnte die Kita auf den dann fertiggestellten Krippenraum ausweichen.
2 Grundschulsanierung: Bis 2021 soll die Grundschule Bickbargen für 7,1 Millionen Euro saniert und um einen Erweiterungsbau ergänzt werden. In 2018 erhält die Sporthalle neue Prallwände und neue Zugangstüren. Außerdem wird der dortige Sanitärbereich saniert und die Grundleitung erneuert. Die Kosten betragen 400.000 Euro. Außerdem sollen die energetisch nachhaltigen Kragarme am Hauptgebäude entfernt und soll mit dem 1,2 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau begonnen werden.
3 Wohnpark Verbindungsweg: Im Frühjahr gibt es mit einjähriger Verspätung den ersten Spatenstich für den „Wohnpark am Verbindungsweg“ in Halstenbek. Das Bauunternehmen Semmelhaack errichtet auf der 21.000 Quadratmeter großen Fläche drei Mehrfamilienhäuser, zwölf Seniorenbungalowhälften sowie ein Wohngruppenhaus für acht junge Menschen mit Behinderungen. Insgesamt entstehen 99 Einheiten, davon mehr als 40 Prozent öffentlich gefördert. Die Fertigstellung ist für Spätsommer 2019 geplant.
4 Bike & Ride: 375.000 Euro werden in neue Fahrradabstellanlagen an beiden S-Bahnhöfen investiert. In Halstenbek entstehen 143 Fahrrad- beziehungsweise Mofa-Abstellplätze, fast alle davon überdacht. Auch eine Ladestation für E-Bikes ist geplant. In Krupunder wird ein Teil der alten Anlage durch einen Neubau von 60 überdachten Plätzen ersetzt. Auch zehn weitere Stellplätze werden entstehen – ebenso wie 16 abschließbare Fahrradboxen in Halstenbek und sechs in Krupunder. Der Eigenanteil für die Gemeinde beträgt 106.000 Euro.
5 Sanierung Bahnhofstraße: Die 2017 unterbrochene Sanierung der Bahnhofstraße wird fortgesetzt und im Sommer abgeschlossen. Ein Teilstück erhält eine neue Fahrbahndecke, neue Gehwege und Beleuchtung. Die Anwohner sollen per Straßenausbaubeiträgen an den Kosten beteiligt werden, was höchst umstritten ist.
6 Schulerweiterung: Die Gemeinde Rellingen wird die 2017 begonnene Erweiterung der Brüder-Grimm-Schule fortsetzen. „Die Arbeiten sind im Zeitplan“, sagt Bürgermeister Marc Trampe. „Der Neubau soll im August in Betrieb gehen.“ Damit kann der offene Ganztagsbetrieb verwirklicht und der Altbau saniert werden. Dass die Modernisierung der Brüder-Grimm-Schule mit 6,6 Millionen Euro etwas teurer wird als zu Beginn veranschlagt, ist schon länger klar. Grund ist die Entscheidung, noch einen Hartgummiplatz zu errichten, auf dem Fuß- und Basketball gespielt werden kann.
7 Appartements für Senioren: Für das von der CDU initiierte Bauprojekt am Ellerbeker Weg erhofft sich Rellingens Bürgermeister einen Baubeginn im zweiten Halbjahr 2018. Im Flurstück Lohkamp wird ein zweistelliger Millionenbetrag investiert. Bauherr ist der Elmshorner Unternehmer Theodor Semmelhaack. Er stampft auf einem 19.000 Quadratmeter großen Grundstück bis zu 16 Häuser mit etwa 100 Wohneinheiten aus dem Boden. Die Appartements werden barrierefrei gestaltet, mehr als 100 Parkplätze sollen entstehen. Auch das DRK wird am Ellerbeker Weg eine neue Heimat finden. „Die Sozialstation soll 2019 dorthin umziehen“, so Trampe. Im alten Gebäude am Appelkamp wäre Kinderbetreuung möglich.
8 Superschule wächst: An der Caspar-Voght-Schule (CVS) in Egenbüttel wird ebenfalls gebaut, auch wenn der Neubau für die seit 2017 mit Oberstufe laufende Schule erst 2019 hochgezogen wird. „In diesem Jahr werden Provisorien für die Bauzeit eingerichtet“, sagt Trampe, der sich „eine zukunftsfähige Schule“ für seine Gemeinde erhofft. Die CVS bekommt ein neues Gesicht mit zusätzlichen 300 Quadratmetern Nutzfläche. Mindestens 14 Millionen Euro kostet die neue Superschule – die Umgestaltung des Außenbereichs noch nicht eingerechnet.
9 Geförderter Wohnraum: Bezahlbarer Wohnraum ist ein weiteres Anliegen in Rellingen. Laut Trampe wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2018 ein nächster Schritt getan – gemeinsam mit der Genossenschaft Neue GeWoGe. An der Hempbergstraße solle mit dem Bau von 40 Wohneinheiten begonnen werden. Es entstehen mehrere zweigeschossige Gebäude, die Wohnungen sind zum Teil öffentlich gefördert und werden vergleichsweise günstig sein.
10 Gewerbe ansiedeln: Auch bei der Entwicklung des Gewerbegebiets an der Tangstedter Chaussee soll es 2018 vorangehen. Dort stehen rund acht Hektar Fläche für neue Firmen zur Verfügung. Anfragen gibt es, die Gemeinde wünschte sich die Ansiedlung kleiner Unternehmen, etwa Handwerksbetriebe. Allerdings wurde die Entwicklung stets an den Umbau der Kreuzung Hauptstraße/Tangstedter Chaussee geknüpft. Die Umgestaltung des Verkehrsknotenpunkts im Zentrum hakt jedoch, Grundstücksbesitzer müssten sich von Land trennen. „Vielleicht müssen wir das Thema Verkehr in dem Bereich auch noch einmal ganz neu denken.“
Und das wurde aus den Projekten 2017
11 Borstel-Hohenraden: Die archäologischen Ausgrabungen sind abgeschlossen, und für die Entwässerungsproblematik gibt es eine Lösung: Das Gewerbegebiet an der Quickborner Straße in Borstel-Hohenraden soll 2018 erschlossen werden. Der Aufstellungsbeschluss wurde im Dezember gefasst. Die stellvertretende Bürgermeisterin Wiebke Dicks sagt, ab Frühjahr oder Sommer sollen Grundstücke verkauft werden. Beim Dorfentwicklungsprojekt steht die Machbarkeitsstudie an. Ende des Jahres soll ein städtebauliches Konzept stehen, Umsetzung im Idealfall 2019.
12 Tangstedt: Um Ortsentwicklung geht es auch in Tangstedt. Die Ausschreibung eines Flächennutzungsplans läuft. Auf Grundlage dieses Plans sollen dann Ideen und Projekte umgesetzt werden. „Wir werden aber nicht so lange warten, sondern zum Beispiel die Ortseingänge schon neu gestalten und mit der Verschönerung unseres Dorfes beginnen“, sagt Bürgermeisterin Henriette Krohn. Ein weiteres Thema ist ein Krippenneubau, allerdings werde hier erst noch der genaue Bedarf ermittelt.
13 Prisdorf: Die Erneuerung der Eisenbahnbrücke im Hudenbarg ist die größte Baumaßnahme in Prisdorf. Baubeginn ist Anfang des Jahres, die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Während der Arbeiten wird die Durchfahrt nicht möglich sein. Die Gesamtkosten betragen etwa fünf Millionen Euro, etwa eine halbe Million muss Prisdorf tragen, sagt Bürgermeister Rolf Schwarz. Das zweite Projekt der Gemeinde ist der Bau einer Park-and-ride-Anlage mit 80 Parkplätzen und 112 Fahrräder. Baubeginn dafür ist für Frühjahr 2018 vorgesehen.
14 Kummerfeld: In Kummerfeld soll das Gewerbegebiet am Ossenpadd 2018 Gestalt annehmen. Jetzt geht es um den B-Plan. Gegen Ende des Jahres möchte Bürgermeisterin Erika Koll die ersten Grundstücke verkaufen. „Das neue Areal verlängert das bestehende Gewerbegebiet Richtung Pinneberg. Die Entwicklung ist stark an die Fertigstellung der Westumgehung gebunden“, sagt Koll. Die Einrichtung eines Cafés und Kulturtreffpunktes in der Alten Schule ist ebenfalls ein zentrales Thema. Das Projekt ist angeschoben, nun geht es um die Abstimmung mit dem Kreis.
15 Ellerbek: 2018 soll in Ellerbek die Kindertagesstätte erweitert werden. Der Anbau war schon für 2017 geplant. Nun liegen die Genehmigungen vor, die Ausschreibung ist erfolgt, und Bürgermeister Günther Hildebrand hat bereits erste Aufträge vergeben. Zusammen mit den geplanten Umbauten für den offenen Ganztagsbetrieb an der Schule belaufen sich die Kosten auf 1,1 Millionen Euro. Derzeit verhandelt die Gemeinde außerdem mit Hamburg Wasser über die Schmutzwasserentsorgung. An den Verhandlungen hängt auch der geplante Bau des Regenrückhaltebeckens.