Pinneberg. Besonders der Abbau von Behindertenparkplätzen und das Fehlen einer Rampe ist den Christdemokraten ein Dorn im Auge.

Raus aus dem Auto. Rauf auf den Bahnsteig. Ohne Hindernisse. Was für Menschen mit Handicap im Jahr 2018 selbstverständlich sein sollte, ist es in Pinneberg derzeit nicht. Wer körperlich eingeschränkt ist und auf den Behindertenparkplätzen neben der S-Bahn-Station in Thesdorf parkt, muss weite Umwege in Kauf nehmen. Eine Rampe für Rollifahrer ist wegen andauerender Bauarbeiten entfernt worden. Eine hölzerne Treppe dient als Provisorium. Wer Rollstuhl oder Rollator nutzt, muss einen großen Umweg von mehreren Hundert Metern laufen, um in Richtung Bahnsteig zu gelangen. Für die CDU in der Kreisstadt ist klar: ein ganz übler Treppenwitz in Thesdorf.

Ortstermin auf dem viel genutzten Park-and-ride-Areal: Wo einst zwei Behindertenparkplätze waren, versperrt derzeit ein Zaun den Weg. Dahinter eine Baustelle – die Bahn zieht ein neues Trafohaus hoch. Ersatzparkplätze für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wurden nicht geschaffen. „Und das geht gar nicht“, sagt CDU-Ratsherr Jürgen Brandt, der seinen Wahlkreis in Thesdorf hat. Gemeinsam mit Fraktionschef Florian Kirsch ist er zur S-Bahn-Station an den Thesdorfer Hochhäusern gekommen. „Ich habe bereits im November auf den Mangel hingewiesen“, sagt Kirsch. „Es wäre doch ein Leichtes, die betreffenden Schilder einfach umzusetzen und normale Parkplätze umzuwandeln“, sagt er. Dass die Rampe entfernt wurde, sei weiteres Ärgernis.

Die Christdemokraten wollen jetzt politisch aktiv werden. Kirsch kündigt einen Antrag für die Gremien an. Zwar habe die Bahn zugesagt, nach Abschluss der Bauarbeiten in Thesdorf wieder für einen barrierefreien Zugang zum Parkplatz zu sorgen. „Aber ich bin überzeugt, dass die Stadt Druck machen muss“, sagt Kirsch. Zumal es die Bahn mit ihrem Trafohaus nicht gerade eilig zu haben scheine: Brandt: „Die Bauarbeiten ruhen immer wieder.“