Pinneberg . Das Haus an der Dingstätte hat eine einjährige Museumsberatung erfolgreich abgeschlossen und ein Zertifikat bekommen.

Die kleine blaue Urkunde hängt direkt im Eingangsbereich. Sie ist fast etwas unscheinbar. „Vielleicht brauchen wir doch einen Spot, der sie anstrahlt“, sagt Ina Duggen-
Below. Die Leiterin des Pinneberg Museums an der Dingstätte 25 ist zufrieden. Immerhin bescheinigt ihr die kleine blaue Urkunde die hohe Qualität ihrer Einrichtung. Das Museum hatte sich erfolgreich um eine Zertifizierung beworben und gehört nun zu den
25 Häusern in Schleswig-Holstein, die bislang ausgezeichnet wurden.

Ein Jahr lang wurde das Pinneberger Haus von der Museumsberatung und -zertifizierung Schleswig-Holstein genaustens unter die Lupe genommen und überprüft. „Im ersten Schritt mussten wir einen umfangreichen Fragenkatalog ausfüllen, dann gab es Fortbildungen, Beratungsgespräche und Kontrollen vor Ort“, berichtet Ina Duggen-Below, die seit 22 Jahren Leiterin des Museums ist.

Museen in Elmshorn und auf Helgoland zertifiziert

„Alles, was ich täglich seit Jahren mache, wurde infrage gestellt. Das war nicht immer schön, aber sehr hilfreich“, betont die Museumschefin. So wurde im Zuge der Zertifizierung die Dauerausstellung neu gegliedert. „Das war ein klassischer Fall von Betriebsblindheit. Allein durch das Anbringen von Überschriften konnten wir die Ausstellung klarer gliedern“, erklärt Duggen-Below.

Ein weiteres Aha-Erlebnis hatte sie im Ausstellungsraum zu Rudolf Grothkop. „Den haben wir nun ganz neu inszeniert, sodass die Symbiose zwischen Zahnarztpraxis und Maleratelier auch gleich deutlich wird“, so Duggen-Below. Besonders gute Noten gab es für die neue Gestaltung der Abteilung zur Stadtgeschichte, die aktuelle Sonderausstellung und die Depotführung.

Die Mittel für die Zertifizierung von 1000 Euro hat der Förderverein des Museums zur Verfügung gestellt. Wolfgang J. Domeyer und Johannes Seifert vom Förderverein freuen sich ebenfalls über die erfolgreiche Teilnahme. „Das Zertifikat ist eine Anerkennung für unser Museum und für die hervorragende Arbeit von Frau Duggen-Below“, so Domeyer. Die bislang ausgezeichneten Museen seien eine besondere Liga und daher sei es auch ein besonderes Ergebnis.

„Der Begriff Museum ist nicht geschützt“, so Duggen-Below. Das Zertifikat zeige an, dass in Pinneberg die Standards für alle museumsrelevanten Bereiche erfüllt werden und eine gewisse Professionalität gewährleistet ist. „Das hilft, um das Standing vor Ort zu verbessern. Es verleiht uns ein stärkeres Gewicht gegenüber Politik, Sponsoren und Förderern.“ Immerhin sind bislang von etwa 250 Museen in Schleswig-Holstein nur 25 zertifiziert. Im Kreis Pinneberg gehören noch dazu das Industriemuseum Elmshorn sowie das Museum Helgoland.