Pinneberg/Wedel. Die 65 Jahre alte Künstlerin Rita Basios-Schlünz hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Ruf als maritime Malerin erarbeitet.
Die ein- und auslaufenden Schiffen faszinierten sie schon von Kindesbeinen an. Den Bildenden Künsten fühlte sie sich früh verbunden. Beides zu verbinden, kam Rita Basios-Schlünz allerdings erst spät in den Sinn. Heute gehört sie zu den gefragtesten maritimen Malern Norddeutschlands. „Es ist nie zu spät“, sagt die 65-Jährige, die erst seit 2008 malt und heute die Malerei zu ihrem Beruf gemacht hat.
Aufgewachsen ist Rita Basios-Schlünz in Wedel. Der Großvater war Leuchtturmwärter auf Krautsand. Die Familienausflüge auf der Elbe und in den Hamburger Hafen hinterließen bleibende Erinnerungen. Bereits im Elternhaus erfuhr sie, „was gute Kunst ist“. Daraus resultierte eine große Sammelleidenschaft für Schönes und Dekoratives. Wer durch ihr Haus geht, der sieht Skulpturen, chinesische Vasen, Schnitzereien, Porzellanpuppen, orientalische Figuren sowie Gemälde anderer Künstler.
Die Idee, selbst zum malen, entwickelte sich erst nach der Heirat mit ihrem zweiten Mann, Rainer Schlünz. Der war Kapitän zur See, und Rita Basios-Schlünz wollte sein Schiff malen. Eine spätere Karriere als Kunstmalerin war damals aber noch nicht in Sicht. Es beschäftigte sie eher die Frage: „Schaffe ich das?“ Mit den ersten Ergebnissen war die Mal-Novizin allerdings nicht zufrieden. Sie nahm zwei Monate Malunterricht. Weder vorher noch nachher ließ sich Rita Basios-Schlünz unterrichten.
Ausstellung auf der „Cap San Diego“
Kreuzfahrtschiffe, Ozeanriesen, Frachter, Segelschiffe, Lotsenboote, Kräne, Pontons, Kaianlagen und seit kurzem die Elbphilharmonie sind ihre Motive. Anfangs orientierte sich die Spätberufene am impressionistischen Malstil. Doch von den hellen ausdrucksstarken Farben wechselte sie mehr und mehr zu den gedeckten und grauen Tönen. Ihr Malstil wurde realistischer, jedoch ohne den Anspruch, die Schiffe und Szenen von der Elbe fotorealistisch abzubilden. „Es ist immer ein Teil von mir dabei“, sagt Rita Basios-Schlünz. Gearbeitet wird im Atelier. Als Vorbild nimmt sie Fotografien, die sie an dem Fluss gemacht hat oder Bilder aus dem Internet.
Erste Ausstellungen in der Geburtsstadt begründeten ihren Ruf als maritime Malerin. Ihre Website (www.elbmalerin.de) und ihre Facebook-Präsenz (www.facebook.com/elbmalerin/) haben dazu beigetragen, sie in kurzer Zeit bei vielen Freunden der maritimen Malerei bekannt zu machen. Dort präsentiert sie ihre neusten Arbeiten und stellt kurze erläuternde Texte dazu. „Die Resonanz ist groß, ich bekomme einige Rückmeldungen.“
Als eine große Auszeichnung ihrer Kunst wertet Rita Basios-Schlünz die Tatsache, dass Peter Tamm vom Internationalen Maritimen Museum in Hamburg sich für ihre Werke interessierte (siehe Kasten).
Außerdem freut sie sich über eine Einladung auf die „Cap San Diego“. Von Mitte April bis Ende Mai des kommenden Jahres wird sie auf dem ehemaligen Stückgutfrachter und heutigen Museumsschiff ihre Werke ausstellen. Mehr als 100 Gemälde werden von ihr dann zu sehen sein, aufgehängt im gesamten Schiff.
Peter Tamm wollte unbedingt eines ihrer Gemälde kaufen
Demnächst nutzt die Malerin einen weiteren Weg, ihre Werke den Freunden und potenziellen Käufern nahezubringen. In ihrem Pinneberger Haus werden die fertigen Bilder, Leinwände und Malutensilien zusammengepackt für einen Umzug auf die andere Elbseite. Ein altes Fährhaus in Wischhafen wird von ihr in eine Galerie verwandelt. Vom mehreren Spaziergänger sei sie bereits angesprochen worden, die die Veränderungen bemerkt haben, berichtet Rita Basios-Schlünz.
Die gute Resonanz stimmt sie optimistisch, dass sie dort Bilder – Preis zwischen 300 und 3500 Euro – an den maritimen Kunstfreund wird bringen können.