Kummerfeld. In Kummerfeld brannte der Dachstuhl eines Holzhauses. Die Löscharbeiten gestalteten sich für die Einsatzkräfte schwierig.
Das Feuer war dann doch viel größer als erwartet. Anrufer hatten in der Nacht zu Donnerstag einen brennenden Müllcontainer gemeldet. Als die Feuerwehr jedoch im Grenzweg im Kummerfeld eintraf, brannte schon der Dachstuhl eines großen Einfamilienhauses. Großeinsatz. Als großes Problem erwies sich für die Retter das brennende Dämmmaterial. Doch das Haus konnte schließlich gerettet werden, Menschen kamen nicht zu Schaden.
Das Feuer in Kummerfeld erinnert an den Brand auf dem sogenannten Musikbunker in Hamburg-Barmbek vom vergangenen Sonntag. Auch dort brannte ein Holzhaus, auch dort verhinderte Dämmmaterial das schnelle Löschen des Brandes. Das Penthouse an der Humboldtstraße musste nach dem Ende der Löscharbeiten abgerissen werden.
Zeitweise sind bis zu 100 Menschen im Einsatz
Auch beim Brand im Londoner Grenfell Tower, bei dem im Juni diesen Jahres 71 Menschen ums Leben kamen, sollen Dämmmaterialien eine fatale Rolle gespielt haben. In dem Hochhaus im Stadtteil North Kensington sollen allerdings nicht zugelassene Materialien verbaut worden sein.
Sind besonders gut gedämmte Häuser womöglich besonder schlecht geschützt, wenn die Feuerwehr eingreifen muss? „Dämmmaterial ist zwar schwer entflammbar“, sagt Michael Bunk, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands. „Aber wenn es erst einmal brennt, ist es schwer zu löschen.“
Nun ist der Brand in Kummerfeld vergleichsweise glimpflich abgelaufen. Das Gebäude an sich ist schwer beschädigt, aber in seiner Grundstruktur gerettet, was Wehrführer Marc-Oliver Peters betont.
Es ist Donnerstagmorgen um 2.55 Uhr, als der Notruf eingeht. Beim Eintreffen der Retter hat sich das Feuer bereits unter dem Dach des Holzhauses verbreitet. Die Kummerfelder fordern Verstärkung an. Die Leitstelle in Elmshorn schickt die Wehren aus Prisdorf, Pinneberg und Tornesch nach Kummerfeld, auch das Technische Hilfswerk, der Rettungsdienst und die Polizei sind im Einsatz, zusammengezählt fast 100 Menschen.
Zunächst müssen die Feuerwehrleute mehre Hundert Meter Schlauch verlegen, um die Wasserversorgung herzustellen. Vom Korb eines Teleskopmastrettungsfahrzeuges der Feuerwehr Tornesch aus attackieren sie dann den Brand im Einfamilienhaus.
Polizei ermittelt zurzeit die Brandursache
Dazu decken die Einsatzkräfte ein gutes Drittel des Daches ab. So sorgen sie für den Rauch- und Wärmeabzug und können die Brandnester erreichen. Mit einem Angriff aus dem Inneren des Hauses wäre das nicht zu erreichen gewesen, sagt Feuerwehrsprecher Bunk später.
Die Retter setzen nur wenig Wasser ein, um die Schäden durch das Löschwasser möglichst gering zu halten. Nachdem der Brand gelöscht ist, wird das Haus mit Planen als Schutz gegen den Regen abgedeckt. Der gesamte Einsatz, an dem gut 100 Menschen beteiligt sind, ist nach gut viereinhalb Stunden beendet.
Brandschutz-TÜV
Die Familie, die das Haus im Kummerfelder Grenzweg bewohnt, hat das Gebäude aus eigener Kraft verlassen können. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar. Die Polizei hat am Donnerstag an der Brandstelle ermittelt. Die Beamten schließen einen technischen Defekt als Ursache für das Feuer aus. Sie vermuten jedoch, dass es sich um fahrlässige Brandstiftung handeln könnte. Die Ermittlungen dazu dauern zurzeit noch an.