Hasloh. In unserem Adventskalender stellen wir heute den Robinson-Kindergarten in Hasloh vor. Die Kinder verbringen viel Zeit in der Natur.

Für die 15 Kinder der Waldgruppe Wurzelwerk des Robinson-Kindergartens in Hasloh ist schon Weihnachten. Im Schnee haben sie wieder ihren Weihnachtsbaum mitten im Pfingstwald geschmückt. Nicht nur mit bunten Kugeln. Auch Äpfel, Vogelfutter, kleine Wurzeln und anderes Essbares wird da in den Baum gehängt. „Damit bedanken wir uns bei den Tieren und Vögeln, dass wir das Jahr über bei ihnen sein dürfen“, erklärt Walderzieher Timo Wähling das Ritual.

Auch zum Erntedankfest werde der Tiere im Wald an der Pinneberger Straße mit einer Futterkrippe gedacht, wo im Sommer auch ein Kletterwald zum Hangeln in luftiger Höhe einlädt. Auch drei Rehe kreuzten fast täglich die Kinderschar, wenn diese sich von ihrer Schutzhütte auf den Weg zu ihrem Spielplatz im Wald macht. Hasen, Igel, Mäuse, Insekten sowie Spatzen, Spechte, Meisen, Rotkehlchen und Mäusebussarde – die Bewohner des Waldes sind den Kindern vertraut. „Sie freuen sich immer, die Tiere zu sehen“, sagt Erzieherin Jennifer Zorn.

Alle Folgen der Serie

1.12.: Der Uhrmacher

2./3.12.: Der Richter

4.12.: Ein Kaiser

5.12.: Der Wirt

6.12.: Im Reisebüro

7.12.: Der Gutachter

8.12.: Der Landrat

9./10.12.: Flüchtlingshelfer

11.12.: Der Zimmermann

12.12.: Jüdischer Friedhof

13.12.: Standesbeamter

14.12.: Die Hebamme

15.12.: Geburtsstation

16./17.12.: In der Kita

18.12.: Im Hotel

19.12.: Der Schäfer

20.12.: Der Landwirt

21.12.: Der Nachtwächter

22.12.: Der Engel

23./24.12.: Der Pastor

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„Die Kinder sind hier ganz in ihrem Element, und es macht ihnen einen Riesenspaß, draußen in der Natur zu sein“, sagt Erzieher Wähling, der die Wurzelwerker seit drei Jahren betreut. Bei Wind und Wetter sind sie immer draußen, spielen mit Ästen und Blättern, turnen auf Baumstümpfen herum, verstecken sich und bauen sich kleine Höhlen.

Sie beschäftigen sich mit den Dingen, die sie hier vorfinden. Die Eltern bringen sie schon morgens zum Waldparkplatz. Nur bei Sturm bleiben sie in der Kita am Mittelweg, wohin sie dann zum Mittagessen vom Waldspielplatz laufen. „Weil sie ständig draußen sind, sind sie auch weniger anfällig für Krankheiten“, hat Wähling festgestellt.

Die Waldgruppe der Robinson-Kita gehört seit einem Jahr zum ASB, erklärt Kita-Leiterin Gabriele Liebert. Eine Elterninitiative hatte sie vor 20 Jahren als Verein gegründet. Doch mit inzwischen drei Elementargruppen, den Wurzelwerkern und bald auch einer Krippengruppe konnte die Kita mit ihren zurzeit 75 Kindern nicht mehr ehrenamtlich geleitet werden.

Auch räumlich haben sich die Robinson-Kinder verändert. Anfangs noch an der Grundschule, sind sie nun in die ehemaligen Räume des evangelischen Kindergartens umgezogen, der ganz in der Nähe neu gebaut wurde.

Die Weihnachtsgeschichte

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht!

Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“

Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in einer Krippe liegen.

Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

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Auch hier am Mittelweg steht alles im Zeichen des bevorstehenden Weihnachtsfestes. „Wir stellen das jedes Jahr unter ein bestimmtes Motto“, sagt die Kita-Leiterin Liebert. Voriges Jahr drehte sich alles um die Wichtel von Bullerbü. In diesem Jahr ist die Weihnachtsmaus das Hauptthema beim Singen von Liedern, Erzählen von Geschichten, Backen von Keksen und verschiedenen Spielen.

Willkommen sind Kinder aller Konfessionen

Bei aller Liebe zum Weihnachtsfest mit Adventskalender und Krippe – die Kita sei nicht konfessionell, betont Gabriele Liebert. „Uns sind Kinder aller Konfessionen willkommen.“ Neben den christlich geprägten Kindern würden auch welche mit muslimischer Herkunft betreut, die aus geflüchteten Familien in dem stark wachsenden Dorf stammten. „Jedes Kind ist einmalig“, sagt die Kita-Leiterin Liebert über das Selbstverständnis ihrer Einrichtung.

Hier werde auch generationsübergreifend erzogen. „Die Kinder lieben es, mit den Bewohnern des Altenheimes am Rehberg Kekse zu backen, Drachen zu basteln oder Bingo zu spielen“, erzählt die Kita-Leiterin. „Dafür müssen sie dann vorher die Zahlen lernen.“