Pinneberg. Im Adventskalender öffnen wir die Tür zur Geburtsstation im Regio Klinikum Pinneberg und treffen Stefanie Fankhänel mit Maximilian.
Jeden Erscheinungstag bis Weihnachten drucken wir ein Stück Weihnachtsgeschichte (nach dem Lukas-Evangelium) und lassen uns vom Text – oft ein bisschen um die Ecke gedacht – zu interessanten Gesprächspartnern leiten. Die öffnen uns ihre Türen, erzählen aus ihrem Leben und berichten, was sie mit Weihnachten verbinden.
Maximilian liegt auf den Armen seiner Mutter und bekommt seine kleinen Äugen kaum auf. Kein Wunder, dass der kleine Sprössling von Mama Stefanie Fankhänel müde ist, schließlich muss er die ganzen neuen Eindrücke erst einmal verarbeiten. Denn Maximilian Fankhänel ist gerade einmal ein paar Tage alt. Die 34-Jährige brachte ihren Sohn im Geburtszentrum des Regio Klinikums in Pinneberg zur Welt. Kurz nach der Geburt kamen beide auf die Wochenstation des Krankenhauses. Hier verbringt die Familie Fankhänel die ersten Stunden zusammen.
Kerstin Wernecke ist Kinderkrankenschwester auf der Station. Ihre Aufgabe ist es, die Eltern mit ihren Babys zu unterstützen. Nachdem die Paare mit ihren Neugeborenen vom Kreißsaal auf Station kommen, schnappt sich Wernecke den Vater und – je nachdem, im welchen Zustand sich die Frau befindet – auch die Mutter und redet mit ihnen. Für die meisten sei alles noch ganz neu und spannend. „Ich erkläre den Eltern, wie sie mit den Kindern umgehen sollen“, sagt die 38-Jährige. „Sie saugen die Informationen förmlich auf. Ganz viel von dem, was ich am Anfang sage, bleibt hängen.“ Rund um die Uhr können sich die Eltern bei Fragen an die Kinderkrankenschwestern wenden. Für die 34-Jährige Neu-Mama ist das eine große Erleichterung. „Egal, ob tagsüber oder nachts, man hat immer 1000 Fragen im Kopf“, sagt Stefanie Fankhänel. „Zum Glück werden meine Fragen hier nicht abgetan, sondern meine Sorgen ernst genommen.“
Alle Folgen der Serie
Insgesamt sind auf der Station 20 Mitarbeiter im Einsatz, pro Schicht sind zwei bis drei Kinderkrankenschwestern im Dienst. Sie betreuen im Schnitt zehn bis 15 Babys. „Wir nehmen den Eltern die Ängste“, sagt Kerstin Wernecke.
Die 38-Jährige hilft den neuen Müttern unter anderem beim Stillen. Das sei für viele Frauen insbesondere bei ihrem ersten Kind gar nicht einfach. Am Anfang seien die meisten noch sehr vorsichtig und wüssten nicht, wie sie das Baby richtig halten sollen. „Für mich ist die Sache selbstverständlich. Wenn das Baby weint, bekommt es Körpernähe und wird gestillt“, sagt Kerstin Wernecke. „Viele Mütter halten ihr Kind nur an die Brust, aber führen es nicht.“
Stefanie Fankhänel hatte bei den ersten Stillversuchen auch ihre Probleme. „Das Anlegen hat nicht geklappt“, sagt die Appenerin. „Aber dank der großen Unterstützung hier funktioniert jetzt alles.“ Damit hat Wernecke ihr Ziel erreicht. „Wir leiten die Frauen hier auf der Station so weit an, dass sie zu Hause allein zurechtkommen.“
Die Weihnachtsgeschichte
Maximilian trägt eine kleine rote Pudelmütze, dazu passende Söckchen. „Kinder, die um Weihnachten herum geboren werden, bekommen von uns Mütze und Socken geschenkt“, sagt die Kinderkrankenschwerster. „Meist im weihnachtlichen Design.“ Ehrenamtliche Mitarbeiter der Wochenstation stricken die Kleidungsstücke für die Neugeborenen und verschenken sie.
An den Türen der einzelnen Zimmern der Wochenstation hängen kleine Zweige mit Weihnachtskugeln daran, am Empfangstresen steht ein Adventskranz. Zur Weihnachtszeit ist hier alles festlich geschmückt, denn geschlossen wird die Station über Heiligabend nicht. Kinder kommen schließlich meist dann zur Welt, wann sie es wollen, und halten sich nicht an feste Terminplanung oder Feiertage. „Weihnachten haben wir immer besonders viel Besuch“, sagt Wernecke. „Dann kommt die ganze Familie auf unsere Station und feiert die Bescherung im Krankenhauszimmer bei der frisch gebackenen Mutter und dem neuen Baby.“