Wedel. Immobilienfonds will in Wedel 50 Wohnungen schaffen. 100 sind bereits vorhanden. Konzept im Planungsausschuss vorgestellt.

Mit „Bel Ami“ soll neuer Wohnraum in Wedel geschaffen werden. Den an eine Marke des früheren Strumpfhosenherstellers Wieschebrink angelehnten Namen haben sich die Planer von Blauraum Architekten aus Hamburg ausgedacht, die einen Wettbewerb zur Verdichtung eines Areals des Immobilienfonds Wertgrund WohnSelect D in Schulau gewannen. Dem Planungsausschuss wurde am Dienstagabend das Konzept vorgestellt, es stieß auf breite Zustimmung.

Vier Büros nahmen an dem Wettbewerb teil. Vorgeschlagen wurden unter anderem ein Total- sowie ein Teilabriss. Der Siegerentwurf sieht einen Erhalt der neun Gebäude mit 100 Wohnungen vor, die bereits auf dem Areal zwischen Tinsdaler Weg, Im Nieland, Galgenberg und Am Rain stehen. 82 zusätzliche Wohnungen sollen durch die Neubauten sowie den Ausbau von Dachgeschossen des Bestandes geschaffen werden.

Als „typische 1950er-Jahre-Siedlung“ charakterisierte Jannes Wurps von Blauraum Architekten das Quartier, das einst als Werkswohnungen für die Mitarbeiter des Strumpfhosenherstellers gebaut worden waren. Die Häuser stünden „einsam in der Landschaft“. Sie sollten „architektonische Partner“ bekommen. Das klinge auch besser als Nachverdichtung, sagte der Architekt. Zwischen den Partnerhäusern seien „Klönschnackgassen“ geplant. Sechs Häuser werden so gebaut. Dabei entstehen Reihenhäuser sowie Geschosswohnungen mit zwei bis vier Zimmern. Verschiedene Wohnformen sollen angeboten werden, um „eine möglichst große Durchmischung zu erreichen.“

„Beeindruckendes Ergebnis“ der Planer aus Hamburg

Mit drei Tiefgaragen, die halb unter der Erde liegen, soll das Parkproblem gelöst werden. Die Stellplätze sollen von den Häusern direkt erreichbar sein. Parkplätze werden zudem an der Straße Am Rain geschaffen. Der innere Bereich des Quartiers bleibt autofrei. Die Baustoffe sollen sich an Materialien der 50er-Jahre orientieren. Es werde keinen Eigentumswohnungsstandard geben, so Timo Holland von Wertgrund.

„Das macht einen guten Eindruck“, lobte der Ausschussvorsitzende Michael Schernikau (CDU). Manfred Eichhorn von der SPD würdigte das „beeindruckende Ergebnis“. Auf Nachfrage des Genossen erklärte Holland, dass die von der Wedeler Politik erwünschten 30 Prozent sozial geförderten Wohnraum erfüllt werden soll. Eichhorns Parteifreund Rüdiger Fölske gab den Planern mit auf den Weg, den gesamten Baumbestand in der Mitte der Fläche zu erhalten, nicht nur einen Teil.

Mit dem Dachausbau und der energetischen Sanierung des Altbestandes soll nach Aussage von Holland im Januar begonnen werden. Dann wird es auch eine Informationsveranstaltung für die Mieter zu den Neubauten geben. Mit dem Start des Neubaus rechnet der Wertgrund-Prokurist im vierten Quartal 2018. Die Arbeiten sollten zügig durchgeführt“ werden, um die Belastungen für die Mieter des Altbestandes so gering wie möglich zu halten. Der Siegerentwurf sowie die drei weiteren Vorschläge werden vom 4. bis 21. Dezember im Rathaus, Rathausplatz 3-5, ausgestellt.