Wedel. Die Mehrheit des Planungsausschusses meint jetzt:Die Wedeler Wohngemeinschaft für ältere Menschen kann gebaut werden.
Mit deutlich formulierten Bauchschmerzen hat die Mehrheit des Wedeler Planungsausschusses grünes Licht für den Bau eines Gebäudes an der Pinneberger Straße gegeben. Das DRK will auf dem Areal der ehemaligen Rettungswache eine Einrichtung schaffen, in der ältere Menschen in betreuten Wohngemeinschaften leben können.
Der Bau passe optisch nicht in die Umgebung, außerdem sei die Einrichtung „nichts für Arme“, kritisierte Olaf Wuttke (Die Grünen). Die Planungen überschreiten die in dem Bebauungsplan vorgeschriebene Obergrenze um 33 Prozent. Allerdings befindet sich die Fläche nur teilweise in einem Bebauungsplan. Ein Teil befindet sich im Außenbereich, für einen weiteren Teil gibt es gar keinen Bebauungsplan. Die Politiker kamen dem DRK entgegen, indem sie auf eine Überplanung im Rahmen eines Bebauungsplanes verzichteten und ihr Einvernehmen erteilten. Die karitative Organisation kann das Vorhaben so schneller realisieren.
Die Genehmigung dürfte noch Konsequenzen für zukünftige Bauprojekte in diesem Bereich haben, sagte Wuttke. Andere Bauherren werden mit Verweis auf das WG-Haus eine Überschreitung der in dem Bebauungsplan festgesetzten Obergrenzen fordern – und es könnte ihnen nicht verweigert werden.
Er stimme nur zu, so der Grüne, weil er grundsätzlich die Schaffung von Wohnraum für demente Menschen befürworte. Rüdiger Fölske (SPD) schloss sich den Äußerungen Wuttkes voll an. Er erinnerte daran, dass es sich um ein Erbbaugrundstück handele, das DRK also günstig an eine Fläche der Stadt gekommen sei. Das müsste die Stadtverwaltung bei einer Neuverhandlung der Pacht berücksichtigen.
Der Ausschussvorsitzende Michael Schernikau (CDU) signalisierte dagegen für seine Fraktion „volle Zustimmung“. Dieter Strüven von der Linken verweigerte als einziger seine Ja-Stimme. Er begründet sein Votum mit der Weigerung des DRK, 30 Prozent sozial geförderten Wohnraum zu schaffen, wie sie von der Wedeler Politik üblicherweise bei Neubauprojekten dieser Größe gefordert wird.