Flensburg. Der RE11004 hätte auf dem Teilstück gar nicht fahren dürfen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Nach dem Zugunglück im Bahnhof von Elmshorn mit zwei leicht Verletzten hat die Bundespolizei Ermittlungsverfahren gegen mehrere Personen wegen fahrlässiger Körperverletzung sowie Gefährdung des Bahnverkehrs eingeleitet. Das teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Montag mit. Die Zugbegleiterin und eine Reisende hatten sich leichte Verletzungen zugezogen, als am vergangenen Mittwoch der Steuerwagen und ein Reisezugwagen des Regionalzuges RE11004 von Hamburg-Altona in Richtung Westerland auf Sylt entgleist waren.

Gegen wen sich die Verfahren richten und welche Ursache im Fokus der Ermittler steht, wird nicht preisgegeben. Die Fahrverlaufsaufzeichnungen des Zuges werden derzeit noch ebenso wie die bahnbetrieblichen Unterlagen ausgewertet.

Strecke war "nicht befahrbar und gesperrt"

Nach bisherigen Erkenntnissen der EU-Eisenbahnagentur entgleiste der Zug an einer Weichenverbindung, die in der Betriebs- und Bauanweisung der Deutschen Bahn aufgrund von Bauarbeiten als "nicht befahrbar und gesperrt" benannt war. Ein Teil der Verbindung war an dieser Stelle ausgebaut. Ein Sprecher der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung in Bonn bestätigte dem Abendblatt dieses Untersuchungsergebnis. Warum der Zug trotzdem über diesen nicht befahrbaren Abschnitt gerollt ist, ist noch unklar. Bei dem ausgebauten Teil handelte es sich um ein Stück einer Weiche.

„Die Fahrtverlaufsaufzeichnungen des Zuges wurden gesperrt und werden im Nachgang ausgewertet“, berichtete der Polizeisprecher. Auch bahnbetriebliche Unterlagen seien sichergestellt worden. Wegen des Unfalls am 15. November waren Hunderte Züge im Norden ausgefallen oder umgeleitet worden, da die Strecke gesperrt werden musste.

Zug nach Sylt entgleist im Bahnhof Elmshorn

Zwei Fahrgäste wurden bei dem Unfall verletzt
Zwei Fahrgäste wurden bei dem Unfall verletzt © TV Newskontor
Helfer und Bahnexperten versuchen, die Ursache des Bahnunglücks herauszufinden
Helfer und Bahnexperten versuchen, die Ursache des Bahnunglücks herauszufinden © HA | Arne Kolarczyk
Am Donnerstag soll ein Gleis wieder frei sein
Am Donnerstag soll ein Gleis wieder frei sein © HA | Arne Kolarczyk
Ein Busersatzverkehr wurde eingerichtet
Ein Busersatzverkehr wurde eingerichtet © HA | Arne Kolarczyk
Zugunfall Elmshorm
Zugunfall Elmshorm © HA | Arne Kolarczyk
Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis
Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis © HA | Arne Kolarczyk
Der Regionalzug entgleiste am Mittwochmorgen im Bahnhof Elmshorn
Der Regionalzug entgleiste am Mittwochmorgen im Bahnhof Elmshorn © HA | Arne Kolarczyk
Die Regionalbahn war auf dem Weg von Hamburg nach Sylt
Die Regionalbahn war auf dem Weg von Hamburg nach Sylt © TV Newskontor
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ermittelt die Polizei
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ermittelt die Polizei © TV Newskontor
Die Polizei hat den Bahnhof abgesperrt
Die Polizei hat den Bahnhof abgesperrt © HA | Arne Kolarczyk
Die Bahnstrecken nach Sylt, Kiel und Flensburg bleiben vorerst gesperrt
Die Bahnstrecken nach Sylt, Kiel und Flensburg bleiben vorerst gesperrt © TV Newskontor
Einer der entgleisten Waggons hat sich tief ins Gleisbett gegraben
Einer der entgleisten Waggons hat sich tief ins Gleisbett gegraben © HA | Arne Kolarczyk
Laut Deutscher Bahn werden die Bergungsarbeiten mindestens bis Freitag dauern
Laut Deutscher Bahn werden die Bergungsarbeiten mindestens bis Freitag dauern © HA | Arne Kolarczyk
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