Moorrege. Nach neuer Schimmeldiagnose ließen die Kreisverwaltung und das Amt die Moorreger die betroffene Sporthalle schließen.

Die Verunsicherung ist groß bei den Nutzern der Moorreger Sporthalle An’n Himmelsbarg nach der Schließung wegen Schimmelbefalls. Gingen die Sportvereine anfangs von einer kurzfristigen Sperrung aus, so ist jetzt eine längere Pause möglich.

„Wir haben von der Sperrung durch einen Anschlag an der Halle erfahren“, sagt Hans-Peter Stüben vom TV Moorrege. Danach sei noch eine E-Mail einer Mitarbeiterin des Amtes Geest und Marsch Südholstein gekommen. Nach den ersten Informationen waren die Verantwortlichen des TVM davon ausgegangen, dass die Sportstätte vermutlich bereits nach den Osterferien wieder nutzbar wäre. Deswegen hat sich der Vorstand noch nicht um Ersatzsportstätten gekümmert. Mehr als zehn Gruppen treffen sich in der Woche in der Mehrzweckhalle. Da die Halle nun wohl längerfristig gesperrt bleibt, muss sich der Vorstand um Alternativen kümmern.

„Wir sind durch eine E-Mail von der Kreisverwaltung über die Sperrung informiert worden“, sagt Gerd Sommer, Vorsitzender des Moorreger SV. Die E-Mail war von der Amtsverwaltung an den MSV weitergeleitet worden. Für die Punktspiele der Handballer sind Ausweichtermine in Heist und Appen gefunden worden, trainiert wird in der Appener Kaserne, „dank der dortigen Vereine und der Luftwaffe“, sagt der Vorsitzende. Ausweichhallen für die anderen Nutzer vom MSV gibt es noch nicht.

Kreis und Amt veranlassten Schließung der Halle

„Dubios“ findet Sommer die vielfachen Untersuchungen mit jeweils unterschiedlichen Ergebnissen durch „die sogenannten Experten“. Er erinnert an ähnlichen Schimmelbefall, eine Halle in Barmstedt war zwei Jahre gesperrt.

Die Kreisverwaltung sowie das Amt hatten die Sporthalle geschlossen. „Der Kreis ist darüber informiert worden, dass ein Teil der Halle inzwischen so hoch mit Schimmelsporen belastet ist, dass eine Nutzung nicht mehr geboten ist“, sagt Pressesprecher Oliver Carstens. Die Schließung konnte der Kreis nicht anweisen, wohl aber seine Erwartung ausdrücken, dass das Amt die Halle dicht macht. Die Schließung hatte das Amt da schon veranlasst, sagt er.

Gutachter untersuchen die Halle im Augenblick

„Wir sind in dauerhaftem Kontakt mit der Amtsverwaltung und werden fortlaufend über neue Entwicklungen beziehungsweise Untersuchungsergebnisse informieren“, sagt Carstens. Seit Dienstag sind Gutachter in der Halle aktiv, um die Schäden in den Wänden und im Fußboden zu untersuchen. Erstmals war Mitte Januar der Schimmel hinter einer Holzverkleidung entdeckt worden.

Dirk Behnisch, SPD-Fraktionsvorsitzender im Moorreger Gemeinderat, macht den Vorsteher des Schulzweckverbandes und Moorreger Bürgermeister Karl-Heinz Weinberg (CDU) für die derzeitige Situation mitverantwortlich. „Es hat 2015 und 2016 Feuchtigkeit in der Halle gegeben, und es ist nie geklärt worden, woher diese Feuchtigkeit kam“, sagt er. Ungeklärt ist für den SPD-Politiker auch, welcher Gesundheitsgefährdung die Schüler und Sportler ausgesetzt waren. Er plädiert dafür, die Gutachten zu veröffentlichen.