Moorrege. Neues Moorreger Gutachten weist Schimmelsporen nach. Kreis ordnet häufiges Lüften, tägliches Wischen und weitere Untersuchungen an.

Damit die Sporthalle der Gemeinschaftsschule Am Himmelsbarg trotz nachgewiesenen Schimmelbefalls weiter genutzt werden kann, hat die Kreisverwaltung dem Schulverbandsvorsteher Karl-Heinz Weinberg zahlreiche Auflagen gemacht. Mit den Vorgaben reagiert der Kreis auf ein neues Gutachten, mit dem der verdeckte Schimmelbefall nachgewiesen wurde. Der Kreis muss sich nach dem Infektionsschutzgesetz um mögliche Gesundheitsgefährdungen kümmern.

„Auffällig“ seien die Werte, die der Gutachter bei den Luftuntersuchungen diagnostiziert habe, sagte Oliver Carstens, Sprecher der Kreisverwaltung am Mittwoch. Gemessen wurde neben einer Holzwand, hinter der Schimmelbefall festgestellt kürzlich worden war. Der Fachdienst Umwelt formuliert jetzt klare Bedingungen für die weitere Nutzung der Sporthalle.

So müsse der Schulverbandsvorsteher dafür sorgen, dass regelmäßig umfangreich gelüftet werde. Der Kreis schreibt zudem vor, dass vor Beginn der Nutzung, also morgens vor der ersten Sportstunde sowie nach jeder Nutzungseinheit und damit nach jeder Schulstunde sowie nach jeder Trainingseinheit der Sportvereine gelüftet wird. So soll die Feuchtigkeit abziehen, die durch die Transpiration der Sportler, das Duschen und das Waschen entsteht. Die Temperatur in der Halle darf laut Kreisverwaltung 18 Grad nicht unterschreiten. Und täglich müssen sämtliche Sportgeräte und Bänke in der Halle sowie in allen Nebenräumen feucht abgewischt werden.

Der Kreis macht es dem Schulverbandsvorsteher und Moorreger Bürgermeister zudem zur Aufgabe, weitere Gutachten einzuholen. So soll die bisher nicht bekannte Ursache des Schimmelbefalls geklärt werden. Dazu müssten Bausubstanz sowie Hallenboden untersucht werden. Im Dezember war ein verstopftes Abflussrohr übergelaufen, wonach der gesamte Hallenfußboden mehrere Zentimeter unter Wasser stand. Bei der Kreisverwaltung wird der Verdacht gehegt, dass im Unterboden noch immer Wasser steht. Würde der Boden austrocknen, könnten weitere Schimmelsporen freigesetzt werden. Nach Meinung des Gutachters sollte auch ein Mediziner eingeschaltet werden, um eine gesundheitliche Bewertung der Belastung vorzunehmen.

Das jetzt vorliegende Gutachten war von Weinberg erst auf Druck der Kreisverwaltung in Auftrag gegeben worden. Weinberg hatte zuvor eine Architektin mit der Begutachtung beauftragt, die jedoch keinerlei Gefährdung festgestellt hatte. Das Amt Geest und Marsch Südholstein hingegen hatte eine potenzielle Gesundheitsgefährdung gesehen, weswegen die Halle zwischenzeitlich für den Schulsport gesperrt worden war. Der Kreis mahnt eine Sanierung zum nächstbesten Zeitpunkt an. Allerdings lässt sich die Behörde auf die Zeitvorgabe des Schulverbandsvorstehers ein, der die Halle erst in den Sommerferien sanieren lassen will. Weinberg war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar.