Wedel. Wedeler Vermögensverwaltung Schneider plant zwischen Schulauer Straße und Hafenstraße fünf Mehrfamilienhäuser mit etwa 60 Wohnungen.

Nahe dem Schulauer Hafen in Wedel entsteht ein neues Wohnquartier. Die Schneider Vermögensverwaltung plant im Dreieck zwischen Schulauer Straße und Hafenstraße den Bau von fünf Mehrfamilienhäusern mit voraussichtlich 60 bis 62 Wohnungen. Justin Behrend, vom Bauherren beauftragter Architekt, sagt: „Wir wollen im September mit dem ersten Bauabschnitt mit zunächst drei Häusern starten.“ Diese Gebäude werden im westlichen Bereich des Gebiets entstehen, in zweiter Reihe hinter den bestehenden Bauten an der Schulauer Straße.

Der Planungsausschuss der Stadt hat nun grünes Licht für das Projekt gegeben und den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans mehrheitlich beschlossen. Er trägt die Nummer 20f und den Namen „Hafenstraße“.

In einem ersten Schritt muss die sogenannte Sheddachhalle im Zen­trum des Baugebiets abgerissen werden. Was an ihrer Stelle entstehen soll, beschreibt Architekt Behrend als „sehr klassische Häuser mit hohen Putzfassaden und eventuell einem Sockelbereich aus Naturstein“. Er sagt: „Das wird eine sehr helle, freundliche, zeitlose Gestaltung.“

Der überwiegende Teil der neuen Wohnungen soll eine Größe haben, die auch zu drei- oder vierköpfigen Familien passt. Einige Wohnungen werden barrierefrei, einige weitere sogar rollstuhlgerecht gestaltet. „Wir wollen ein bunt durchmischtes Quartier schaffen“, sagt Justin Behrend. Und eines, das sich auch Familien leisten können. „Wir streben langfristige Mietverhältnisse an“, sagt Schneider-Geschäftsführerin Ursula Jöhnk. Sie nennt – zum jetzigen Zeitpunkt unverbindlich, da noch nicht genau kalkuliert – einen Quadratmeterpreis von „zehn bis 10,50, in der Spitze bis 14 Euro“.

Während Jöhnk von „Wohnungen für eine breite Mittelschicht“ spricht, die „bezahlbar“ seien, kritisiert Ausschussmitglied Olaf Wuttke (Grüne), am Schulauer Hafen entstehe nun „ein goldenes Ghetto“. Seiner Fraktion missfällt ebenso wie der SPD, dass die Stadt an der Hafenstraße von ihrem Grundsatz abweicht, bei Neubauprojekten auf 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnraum zu pochen. Beide Fraktionen lehnen das Vorhaben ab.

Kay Burmester (CDU) sagt dagegen, er begrüße Investoren, die dringend benötigten Wohnraum schaffen. „Und schöner als jetzt wird es auch aussehen.“ Martin Schumacher (FDP) sieht das ähnlich: „Wer will, dass die Maritime Meile lebt, der muss sie auch beleben.“ Am Hafen entstünden viele neue Wohnungen, das funktioniere ohne neue Flächenversiegelung, die In­frastruktur sei auch schon da – „was will man mehr?“

Ein Problem gilt es allerdings noch zu lösen. In unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Quartiers, an der Schulauer Straße, existiert seit Urzeiten eine Fischräucherei. Deren derzeitige Emissionen und das Wohngebiet wären zurzeit nur nach dem Bau eines neuen, 24 Meter hohen Schornsteins vereinbar.