Wedel. Wohngebiet am Galgenberg soll aufgestockt werden, wenn Wedels Politik grünes Licht gibt. Bis zu 128 Wohnungen könnten entstehen.

Es ist ein großes Projekt, das in den kommenden Jahren zur Entlastung von Wedels Wohnungsmarkt beitragen könnte. Im nicht-öffentlichen Teil des Planungsausschusses präsentierte die Immobilienverwaltung Erika vom Bruch zusammen mit dem beauftragten Architekten den Kommunalpolitikern kürzlich erste Entwürfe der möglichen Wohnraumerweiterung. Geplant ist eine Nahverdichtung und Aufstockung des Wohngebiets am Galgenberg. Dadurch könnten bis zu 128 neue Wohnungen entstehen, wie Erika vom Bruch auf Anfrage bestätigt. In einem ersten Schritt soll ein Gebäudekomplex um ein Stockwerk erhöht werden und so 16 neue Wohnungen geschaffen werden.

Vom Bruch betont, dass es noch vor der Präsentation im Ausschuss eine Mieterversammlung im Wedeler Stadtzentrum „mittendrin“ gegeben habe. Die Resonanz der anwesenden etwa 70 Mieter sei positiv gewesen, deshalb werde der Plan auch weiterverfolgt. „Dass erst die Mieter und dann die Stadtverwaltung informiert wird, ist ja eher ungewöhnlich. In den meisten Fällen läuft es doch umgekehrt“, sagt vom Bruch. Doch der Immobilienverwaltung sei das Zusammenleben in der Wohnsiedlung sehr wichtig, in der immerhin 16 Nationen friedlich nebeneinander leben. Dafür tue man auch viel, so vom Bruch.

Insgesamt 243 Wohnungen gehören zum Portfolio der Immobilienverwaltung, die im Auftrag des Familienunternehmens der Wohnpark Elbhochufer Gbr tätig ist. Die Wohnungen wurden in den 50er-Jahren errichtet und galten als Modellprojekt, bekannt unter dem Namen „Gartenstadt Elbhochufer“. Damals war es eines der größten Bauvorhaben Schleswig-Holsteins. Doch angesichts der wachsenden Zahl an Einwohnern in Hamburg und Umland sowie den zahlreichen Asylsuchenden könnte nun eine weitere Aufstockung nötig werden. 112 Wohnungen sollen durch Wegfall des Satteldachs und eine Erhöhung der Geschosse entstehen. Zudem ist die Errichtung von zwei Gebäudekomplexen auf Rasenflächen geplant. 30 Prozent der Wohnungen wären sozial gefördert.

Allerdings braucht es zuvor eine Änderung des Bebauungsplans, der derzeit die nötigen Aufzüge am Haus und die Aufstockung nicht vorsieht. Wie sich die Politiker positionieren, wird sich im Planungsausschuss zeigen. Vom Bruch bietet zuvor den Fraktionen weitere Gespräche an.