Wedel. Wedelerin kritisiert Bürgermeister für verdeckten Wahlkampf. Flüchtlingshelfer fühlen sich missachtet. Schmidt bietet Gespräche an.

Die Tagesordnung der Ratssitzung am Donnerstag war kurz, es versprach ein entspannter Abend zu werden. Wäre da nicht der Wedeler Wahlkampf ums Bürgermeisteramt, der am 28. Februar entschieden wird. In diesem Zusammenhang sorgte bei Regina Wohlers die Berichterstattung auf der städtischen Internetseite für Frust. Die Wedelerin wollte während der Fragestunde wissen, wer die Verantwortung für die Inhalte trägt und ob Berichte vom beauftragten Textbüro mit der Stadt abgestimmt werden.

Anlass für ihre Fragen waren kürzlich erschienene Berichte wie der über den Besuch der Sternensänger im Rathaus. Darin wird auch beschrieben wie der Bürgermeister Niels Schmidt, der sich zur Wiederwahl stellt, den Kindern aus eigener Tasche Geld spendet. Das wird zudem im Bild festgehalten. Privates hätte in Wahlkampfzeiten in solchen Berichten nichts zu suchen, so Wohlers. „Ich bin entsetzt über die Beiträge. Sie sind meinungsbildend und manipulativ“, kritisierte sie und warf Schmidt Amtsmissbrauch vor.

Das sorgte für Wirbel. Die Christdemokraten waren empört. Amtsinhaber Schmidt erklärte: „Das ist weit entfernt von Amtsmissbrauch.“ Die Sternensänger kämen jedes Jahr, und auf wedel.de werde eben über das Leben des Bürgermeisters berichtet. Grünen-Chef Olaf Wuttke stellte klar, dass Inhalte auf der Stadtseite durchaus auch schon bei den Fraktionen Anlass zur Kritik gewesen wären.

Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, legte Wilfried Erdmann nach. Der Wedeler engagiert sich in der Flüchtlingsarbeit und kritisierte die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Helfern und Verwaltung als dürftig. Dabei ging es auch um einen für den 10. Februar geplanten Runden Tisch zur Flüchtlingshilfe. Erdmann vermisste die Einladung von ehrenamtlichen Kräften. Schmidt versicherte, dass das Ehrenamt mehr als erwünscht und dringend gebraucht werde. Er bot Erdmann und Wohlers persönliche Klärungsgespräche an.