Pinneberg. Erstes Stockwerk der früheren Akad-Privathochschule am Rathaus wurden umgestaltet. Kleiderkammer öffnet zweimal pro Woche.

Das Ambiente ist hell und freundlich. Im Foyer, in dem Gedränge herrscht, stehen Getränke bereit. Am Mittwochmorgen haben die Pinneberger erstmals Gelegenheit, sich ein Bild vom neuen Ehrenamtszentrum in der City zu machen. Politiker, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und viele engagierte Bürger sind der Einladung von Bürgermeisterin Urte Steinberg gefolgt. Die Rathauschefin ist sichtlich stolz auf das Zentrum, in dem ehrenamtliche Flüchtlingshilfe ein Zuhause findet. „Hier können wir unsere Ideen umsetzen“, sagt sie.

Im Dezember hatte die Politik die Anmietung von 480 Quadratmetern Nutzfläche im ersten Obergeschoss der ehemaligen Akad-Privathochschule beschlossen. Bis 2017 läuft der Mietvertrag. Steinberg hebt hervor, dass in der Flüchtlingsarbeit engagierte Pinneberger die Zeit vor dem Weihnachtsfest genutzt haben, um mit anzupacken und die Räume angemessen einzurichten. „Während andere ihre Geschenke eingekauft haben“, wie die Bürgermeisterin betont.

Entstanden sind im ersten Stock des kastenartigen Gebäudes in der Straße am Rathaus drei Klassenräume, in denen Sprachunterricht gegeben werden kann. Ein kleine Küche gibt es ebenfalls, zudem einige Räume, in die sich Helfer zurückziehen können. Einen Namen trägt das Ehrenamtszentrum noch nicht. Steinberg hofft auf Vorschläge aus der Bevölkerung, die im Rathaus eingereicht werden können.

Mit Eröffnung des Zentrums in den Akad-Räumen hat auch Pinnebergs Kleiderkammer eine Heimat gefunden. Auf knapp 50 Quadratmetern Fläche stapeln sich Pullover, Hosen, Jacken und Hemden. 16 Helfer gehören derzeit zum Team von Sabine Ridders. Sie sortieren die gespendeten Klamotten nach Größen – und haben bereits festgestellt, wo sprichwörtlich der Schuh drückt. „Wir benötigen dringend Männerkleidung in kleineren Größen“, sagt Ridders. Mittels Geldspenden könne zudem neue Unterwäsche für Asylbewerber gekauft werden.

Spenden werden dienstags und donnerstags von 9 bis 11 Uhr angenommen. Die Kleiderkammer für bedürftige Flüchtlinge öffnet an diesen Tagen jeweils von 15 bis 18 Uhr ihre Pforten. Dienstags bleibt die Stunde zwischen 15 und 16 Uhr für Frauen reserviert.

Pinnebergs Flüchtlingskoordinatorin Pia Kohbrok nutzt die Eröffnung des Ehrenamtszentrums für einen Appell an die mehr als 100 Flüchtlingshelfer im Stadtgebiet. „Lassen wir uns nicht in unserem Enthusiasmus bremsen“, sagt sie. Es müsse auch künftig darum gehen, sich für ein Miteinander einzusetzen.