Schenefeld/Pinneberg. Aufgrund des hohen Bedarfs eröffnen weitere Anlaufstellen für Bedürftige. Helfer und Spenden für Schenefelder Projekt gesucht.

Die einen möchten Kleidungsstücke loswerden, weil sie aus der Mode oder zu klein geworden sind. Die anderen benötigen dringend Hilfe und würden sich über die ausrangierten Sachen freuen. Um diese beiden Interessen zusammenzubringen und dabei noch etwas Gutes zu bewirken, eröffnen jetzt gleich in zwei Städten neue Kleiderkammern.

In Schenefeld übernimmt nach Absprache mit den örtlichen Vereinen und Verantwortlichen der DRK-Kreisverband die Schirmherschaft. Räume sind an der Altonaer Chaussee 28 bereits gefunden. Dort wird ab dem 4. Februar jeweils donnerstags von 12 bis 15 Uhr Kleidung an Schenefelder ausgegeben. Die Kunden müssen sich vorher registrieren lassen. Das System funktioniert ähnlich wie bei der Tafel. Wer Kleidung, kleinere Haushaltsgeräte oder Geschirr spenden möchte, kann dies donnerstags von 16 bis 18 Uhr tun. Von heute an werden Helfer, darunter auch syrische Flüchtlinge, gemeinsam die Räume renovieren.

Die Fläche stellt die Schenefelderin Karin Förster in ihrer Immobilie gegenüber vom Schenefelder Platz mietfrei zur Verfügung. In diesen Genuss kam bereits der gemeinnützige Verein Glücksgriff, der ebenfalls in Schenefeld Kleider für Bedürftige sammelt und verkauft. Konkurrenz? Ganz im Gegenteil: Entlastung. „Mit dem Glücksgriff ist das abgesprochen“, betont Katrin von Ahn-Fecken, die für die CDU im Schenefelder Rat sitzt und für den DRK-Kreisverband in Pinneberg tätig ist. Dank dieser Konstellation kam die Aktion auch zustande. Aufgrund der zahlreichen Flüchtlinge hatte die Stadtverwaltung nach Trägern gesucht.

Anfangs stattete das ehrenamtliche Team des Glücksgriffs Flüchtlinge mit ersten Sachen aus. Doch die Helfer konnten die Arbeit kaum noch bewältigen. Der neue Flüchtlingsbeauftragte übernahm den Job – bis er wieder ging. Seit Oktober sind es ehrenamtliche Helfer vom Willkommenscafé, die die Kleiderausgabe regeln. Sie stehen auch weiterhin bereit, brauchen aber Unterstützung. Helfer und Spender können sich unter Telefon 040/830 67 04 bei Roswitha Jürgensen oder unter 04101/500 34 23 bei von Ahn-Fecken melden.

In Pinneberg geht die Kleiderkammer am Mittwoch, 20. Januar, offiziell an den Start. Für 10 Uhr lädt Bürgermeisterin Urte Steinberg alle Interessierten zur Eröffnung in die Räume der früheren Privathochschule Akad, Am Rathaus 10, ein. Die Stadt hat das erste Obergeschoss der Ex-Hochschule befristet angemietet, um ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern künftig ein Zuhause und einen Treffpunkt bieten zu können. An Mitarbeit Interessierte können am ersten Mittwoch im Monat von 19 Uhr an den Austausch mit bereits aktiven Ehrenamtlichen suchen. „Viele Pinneberger engagieren sich im Bereich der Flüchtlingsarbeit. Dies ist eine wichtige Säule der Willkommenskultur“, macht Bürgermeisterin Urte Steinberg deutlich.