Pinneberg. Die Theatervereine müssen weiterhin den Verlust ihrer Aufführungsorte befürchten. Beim Thema Kulturzentrum herrscht Stillstand.

Seit Jahren wird über ein neues Kulturzentrum für die Kreisstadt diskutiert – bislang ohne Ergebnis. Das Drama um Pinnebergs Theatervereine, die den Verlust ihrer Aufführungsorte fürchten müssen, geht auch 2016 weiter. In einem nächsten Akt könnte die Politik den Mimen zumindest Planungssicherheit bis Ende des Jahres verschaffen.

Stimmen die Mitglieder des Kulturausschusses am Mittwoch, 27. Januar, zu, werden die Pinneberger Bühnen bis Dezember 2016 im Jugendzentrum Geschwister-Scholl-Haus an der Bahnhofstraße geduldet. Auch das Forum Theater, das in der sanierungsbedürftigen Ernst-Paasch-Halle an der Lindenstraße spielt, dürfte noch zwölf Monate dort seine Stücke aufführen. Ob die Ernst-Paasch-Halle irgendwann zu einem zukunftsfähigen Kulturzentrum umgebaut wird, steht hingegen weiterhin in den Sternen. Zwar hofft Pinneberg, von einem Förderprogramm des Bundes zu profitieren. Allerdings wird frühestens Anfang März klar sein, ob Zuschüsse fließen. Zudem müsste die finanziell arg angeschlagene Stadt sich mit 130.000 Euro an den Kosten des Umbaus der ehemaligen Sporthalle beteiligen, um in den Genuss von bis zu 1,17 Millionen Euro zu kommen. Zusätzliche Fördermöglichkeiten, die den Eigenanteil senken, gibt es laut Stadtverwaltung nicht.

SPD-Kulturexperte Herbert Hoffmann geht davon aus, dass die Gnadenfrist für die Theatervereine bis Ende 2016 „ein Selbstgänger“ sein wird. Geht es um das Thema Kulturzentrum, übt er massive Kritik an der Stadtverwaltung. Es sei bereits vor längerer Zeit politisch beschlossen worden, eine Arbeitsgruppe aus der Taufe zu heben, um voranzukommen. Bis heute sei zu keiner Sitzung eingeladen worden: „Das ist kein Umgang mit der Politik“, so Hoffmann. Er werde wegen des Stillstands in Sachen Kulturzentrum „Theater machen“. Es sei notwendig, eine Alternative in petto zu haben, falls der Bund das Projekt Kulturzentrum nicht fördere.