Barmstedt. Der Kulturverein Pfiff aus Barmstedt hat sich in den zehn Jahren seines Bestehens einen Namen als Veranstalter gemacht.

Musik, Lesungen, Kabarett: Dafür steht der Kulturverein Pfiff mit seinem seit zehn Jahren bewährten Kulturangebot in Barmstedt. Das aktuelle Programm startet mit Hot Jazz und Swing der Gruppe Shreveport Rhythm – und damit dürfte dem Publikum auch bei kaltem Wetter kräftig eingeheizt werden. Das Musikerquartett aus Hamburg, das beim Megève Jazz Contest 2012 in Frankreich den Publikumspreis abräumte, tourt durch Europa und die USA und ist am 15. Januar im Humburg-Haus zu Gast.

Jazzmusik war es auch, die letztendlich die Initialzündung zur Gründung des engagierten Kulturvereins gab. Rolf Klose, Erster Vorsitzender und Mitinitiator, erinnert sich noch genau an den Moment: „Meine Frau Rosi und ich waren in einem Blumenladen, da lief Jazzmusik. Da überlegte ich, dass ich auch gerne Musik live hier haben würde.“ Gesagt, getan. Die Besitzerin des Blumenladens, der er von seiner Idee erzählte, verwies ihn an Andreas Lenz und Karin Wiskandt, Inhaber eines Buchgeschäftes in Barmstedt. In den beiden fand Klose interessierte Mitstreiter und Weggefährten. So erwuchs aus dem Wunsch nach musikalischen Veranstaltungen vor Ort die Gründung eines Vereins, dessen Mitglieder mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit zur kulturellen Angebotsvielfalt vor Ort beitragen.

Etwa 52 Mitglieder engagieren sich bei Pfiff. Andreas Lenz ist Zweiter Vorsitzender und kümmert sich sowohl um die Website als auch um Plakate und Flyer. Viel zu tun gibt es auch für die Catering-Gruppe, zu deren Aufgaben nicht nur das Bewirtungsangebot, sondern auch Aufbau und Abräumen gehören. „Die Gruppe macht das selbstständig und hat einen ausgezeichneten Ruf“, sagt Klose. Seine Frau Rosi ergänzt, dass so mancher Gast schon eine gute Zeit vor Veranstaltungsbeginn Einlass begehrte, um in den Genuss der kulinarischen Köstlichkeiten zu kommen.

Kulturverein sucht junge Leute zur Unterstützung

„Allerdings legen wir sehr viel Wert darauf, dass die Kultur im Vordergrund steht“, betont Rosi Klose. Musiker, die in einer Ecke als Untermalung eines Essens spielten, entsprächen nicht ihrem Anspruch. Überhaupt Anspruch: Sowohl für den musikalischen Bereich als auch für Lesungen hat der Verein mit dem Barmstedter Musiker Rainer Schnelle und Buchhändler Lange zwei Spezialisten mit nötigem Know-how und Kontakten, die bei Akquisition und Auswahl der Künstler unterstützen.

Musikalisch ist der Kulturverein breit aufgestellt, das Repertoire erweitert sich ständig. Inzwischen umfasst es außer Jazz noch Rock, Pop und Klassik. „Im Sommer hatten wir mit Miguel Iven und Sebastian Ude sogar Flamenco im Programm“, so Rolf Klose.

Das Zusammenspiel habe in diesem ungezwungenen Rahmen hohe Spielfreude im Zusammenwirken mit „richtig hoher Qualität“ gezeigt. Der Violinvirtuose Ude kommt vom Gewandhausorchester Leipzig, zu dem bereits Verbindungen geknüpft wurden. Weitere Musiker des Orchesters werden im August in Barmstedt mit dem Posaunenquartett Opus 4 auftreten. Ein Kontakt führt zum nächsten und trägt dazu bei, dass der Verein, der sich aus Erlösen der Veranstaltungen finanziert, solche Perlen der Kleinkunst im Programm aufweist. Gut für die Barmstedter und die Stadt, die mit dem Humburg-Haus eine kostenfreie Aufführungsstätte zur Verfügung stellt. Damit Pfiff auch künftig Kulturerlebnisse eröffnen kann, werden junge Leute zur Unterstützung benötigt. „Es gibt bestimmt Potenzial, doch wo sind sie und von welchem Sofa müssen wir sie runterholen“, sagt Klose. Er weiß, dass die Verwirklichung seiner Zukunftswünsche für die Vereinsarbeit – Kontinuität und behutsame Weiterentwicklung von Vielfalt – abhängig ist von der Zahl der Mitglieder. Bleibt zu hoffen, dass sich die Wünsche erfüllen und die Vielfalt in der Kulturlandschaft Barmstedts erhalten werden kann.

Shreveport Rhythm tritt am Freitag, 15. Januar, von 20 Uhr an im Humburg-Haus, Chemnitzstraße 10, in Barmstedt auf. Eintritt: 17 Euro an der Abendkasse