Haselau/Oban. Die Haselauer Kantorei zu Gast beim „Royal National MOD“. 19 Sänger, der Chorleiter und zwei Gäste fuhren nach Schottland.

„Traumschön“ sind die fünf Tage in Schottland für den Chorleiter Michael Horn-Antoni gewesen. „Wir haben vorher nicht gewusst, welche Intensität es haben würde“, berichtet Pastor Andreas-Michael Petersen. Es gab „jeden Tag ein großes Event“. Die Kantorei der Hl. Dreikönigskirche Haselau nahm als einziger Chor aus Deutschland an dem internationalen Festival „Royal National MOD“ in Oban teil. Mit der fünfmonatigen Veranstaltungsreihe – das Chorfestival war nur ein kleiner Teil des Programms – soll die gälische Kultur gepflegt werden.

Die Idee kam vom neuesten Mitglied der Kantorei. Thomas Herion war Rektor an einer Essener Gesamtschule und hat sich die Haseldorfer Marsch als Wohnsitz im Ruhestand ausgesucht. Der passionierte Segler entdeckte das Festival einst bei einem Törn in der schottischen Inselwelt. 19 Sänger, der Chorleiter sowie zwei Gäste bestiegen in Hamburg das Flugzeug Richtung Edinburgh, von wo aus es per Bus an die schottischen Westküste ging.

Zwei Stücke musste die Kantorei vortragen, und zwar auf Gälisch. Um die Texte richtig aussprechen zu können, hatten vorher Chormitglieder YouTube-Videos studiert und das Gehörte dann auf die Notenblätter übertragen. Abends konnten die Marschmer übrigens einen Teil ihres Auftritts noch einmal im Fernsehen begutachten. Der Regionalsender BBC-Alba zeigte täglich eine längere Zusammenfassung des Tagesgeschehens.

Es wäre Horn-Antoni allerdings zu wenig gewesen, für einen siebenminütigen Festivalauftritt nach Schottland zu fliegen. Deswegen hatte er zuvor via Internet weitere Auftrittsmöglichkeiten recherchiert. Beim Kulturverein der Insel Easdale wurde er fündig. Die Mitglieder haben sich auf der 60-Einwohner-Insel einen eigenen Konzertsaal gebaut. Die meisten Konzertbesucher kamen mit einer Fähre vom Festland. Klassisches, gälisches, schottisches und plattdeutsches Liedgut sowie Gospels standen auf dem Programmzettel der Kantorei.

Einen Preis hat der gemischte Chor beim Festival nicht gewonnen. Die Mitglieder waren trotzdem hochzufrieden, wurden sie doch in den folgenden Tagen immer wieder als „German Choir“ erkannt und für ihren Auftritt mit viel Lob bedacht („well done“). Der Musikpädagoge streicht die Freundlichkeit der Schotten heraus. Abends waren die Chormitglieder in den Pubs unterwegs, wo stets Live-Musik gespielt wurde. Für Horn-Antoni eine anstrengende, aber schöne Zeit, denn er musste „mit den Leuten singen und trinken.“

Berichte, Videos und Zeitungsausschnitte über die Chorreise sind über die Website www.kirche-haselau.de unter der Rubrik „Nachrichten“ zu finden.