Halstenbek. Die Gemeinde will die prekäre Betreuungssituation verbessern. Auch in Straßen, Wege und die Feuerwehr soll investiert werden.

Das Bauschild als erstes sichtbares Zeichen für Halstenbeks wichtigstes Projekt des Jahres soll in Kürze stehen. Die Erdarbeiten für die neue Kindertagestätte am Eidelstedter Weg beginnen voraussichtlich im Februar, Ende des Monats werden die Fundamente gegossen. „Der Bezug des Gebäudes erfolgt im Juli“, sagt Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann. Möglich macht das die Modulbauweise.

Während der Erdarbeiten werden parallel die Module im Werk der Baufirma Kleusberg, die als Spezialist für diese Art des Bauens gilt, vorgefertigt. Die fertigen Module kommen dann ab Ende März per Tieflader in Halstenbek an und müssen vor Ort nur noch zusammengesetzt werden. Auf diese Weise verkürzt sich die Bauzeit gegenüber dem herkömmlichen Stein-auf-Stein-Prinzip um bis zu 70 Prozent. Halstenbek hat bereits bei der Grund- und Gemeinschaftsschule an der Bek auf diese Bauweise zurückgegriffen, die eine termingerechte Fertigstellung garantierte. Die neue Einrichtung kostet 2,9 Millionen Euro und bietet auf 1000 Quadratmetern 100 Kindern ein neues Zuhause. Sie und die Erzieher waren in die Gestaltung des Außen- und Spielgeländes eingebunden.

Die Trägerschaft übernimmt die Gemeinde – ebenso bei der zweiten neuen Kita am Bickbargen. „Die Planungen laufen auf Hochtouren“, sagt dazu Linda Hoß-Rickmann. Der Bauantrag ist bereits gestellt, mit dem Baubeginn rechnet die Bürgermeisterin in der zweiten Jahreshälfte. Gebaut wird konventionell, eine Eröffnung der Einrichtung mit ebenfalls 100 Plätzen auf 1000 Quadratmetern Fläche ist im Frühjahr 2017 vorgesehen. „Aufgrund des Zuschnitts des Grundstücks wählen wir einen ungewöhnlichen, dreieckigen Grundriss“, so die Bürgermeisterin. Die Kostenschätzung liegt inklusive Außenanlagen bei 2,8 Millionen Euro.

Mit den neuen Einrichtungen hofft die Gemeinde, das vorhandene Defizit bei den Betreuungsplätzen abbauen zu können. Damit ist auch eine Umstrukturierung der Grundschule Bickbargen verbunden. Die dort ansässige Kita mit 30 Plätzen wird in die neue Einrichtung am Bickbargen integriert, die freiwerdenden Räume zu Klassenzimmern. Die Planungen für den Umbau, der auch eine energetische Sanierung der Schule und eine Umgestaltung der Außenanlagen umfasst, beginnen in diesem Jahr. Der Abschluss der Maßnahme ist bis Sommer 2017 geplant.

Im Frühjahr 2016 soll die Kreuzung Bickbargen/Lübzer Straße mit Ampeln versehen werden. Die notwendigen Mittel in Höhe von 60.000 Euro stehen im Haushalt bereit. Wenn die Anlage betriebsbereit ist, werden die bisherigen Bedarfsampeln abgebaut. Diese Maßnahme ist ein Baustein für die Erschließung der neuen Kita.

Ende 2016 stellt die Baufirma Thun den letzten Rohbau im Rathausquartier fertig. Im Anschluss ist die Gemeinde am Zug, die alle Wege östlich des Rathauses wiederherstellen muss. Sobald dies passiert ist, ist die umfassende Erneuerung des Rathausvorplatzes abgeschlossen. Noch in den Planungen stecken die Erneuerung der Bahnhofstraße und der Feldstraße. Hoß-Rickmann: „Die Straßen sind älteren Datums, wir wollen sie 2017 komplett sanieren.“ Vorraussetzung dafür sei, dass die Planungen 2016 abgeschlossen werden und die Politik die Finanzmittel im Haushalt 2017 bereitstellt.

Eine sechsstellige Summe fließt in den Digitalfunk der Feuerwehr

Auch eine weitere Maßnahme kann erst dann realisiert werden, wenn die Kommunalpolitiker zustimmen: Es geht um die Neugestaltung der Fahrrad­abstellanlagen an den S-Bahnhöfen Halstenbek und Krupunder. „Sie sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand, außerdem fehlt es an ausreichender Belichtung, einer Beschilderung und an abschließbaren Fahrradboxen“, sagt die Verwaltungschefin. Pläne für eine Neugestaltung liegen bei den zuständigen politischen Gremien.

Die Feuerwehr erhält im Frühjahr als eine der ersten in Schleswig-Holstein Digitalfunk. Kosten: 260.000 Euro. Geplant ist außerdem die Neuanschaffung eines Rüstwagens und eines Mannschaftstransportfahrzeugs. Die Kosten in Höhe von 640.000 Euro müssen noch im Rahmen der Haushaltsberatungen beschlossen werden.

In diesen Tagen können die ersten Flüchtlinge in die umgebaute Containeranlage am Bickbargen einziehen, die 40 Personen Platz bietet. Das ehemalige Jugendzentrum/VHS-Gebäude am Neuen Weg ist vollständig bezogen. 30 Wohnungen sind angemietet, 16 weitere Standorte in Planung. Ergebnisse sollen noch im Januar öffentlich werden.

Bereits in der letzten Sitzung 2015 hatte der Gemeinderat den Kauf von zwei Einfamilienhäusern an der Dockenhudener Chaussee, die auf eihem Grundstück stehen, beschlossen.