Kreis Pinneberg. Unterbringung der Flüchtlinge bleibt große Herausforderung für die Gemeinden im Amt Pinnau. Borstel erschließt Gewerbeareal.

Die Gemeinden des Amtes Pinnau befinden sich auf Wachstumskurs. In den vergangenen zwei, drei Jahren seien „sehr viele Bebauungspläne“ aufgestellt worden, blickt der Amtsvorsteher Günther Hildebrand (FDP) zurück. Damit verbunden seien Änderungen der Flächennutzungspläne. Die Neubaugebiete würden sich nun langsam füllen. „Da werden Etappenziele erreicht“, sagt der politische Chef für die Verwaltung von Ellerbek, Tangstedt, Borstel-Hohenraden, Kummerfeld und Prisdorf. Das Ende ist für ihn noch nicht erreicht, denn die Nachfrage mache die Ausweisung weiterer Gebiete nötig.

Der Amtsvorsteher streicht in diesem Zusammenhang die Pläne der Politiker in Borstel-Hohenraden heraus. Sie sind dabei, ein zwölf Hektar großes Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt Pinneberg-Nord zu erschließen. Damit sollen ortsansässige Gewerbetreibende die Möglichkeit zur Expansion bekommen, auch auswärtige Betriebe können sich dort ansiedeln.

Die große Herausforderung für die Mitarbeiter der Amtsverwaltung ist im vergangenen Jahr die Unterbringung der Flüchtlinge gewesen, und das wird sich nach Meinung des Liberalen auch 2016 nicht ändern. Andere Aufgaben mussten liegengelassen werden, der Personalbestand sei für den Normalfall ausgelegt, nicht für solche außergewöhnlichen Situationen.

Die Unterbringung von Flüchtlingen bedeute „das Bohren von ganz dicken Brettern“, sagt Hildebrand. Dabei müsse es unbedingt vermieden werden, auf Turnhallen oder öffentliche Gebäude zurückgreifen zu müssen. Der Betrieb der Schulen und Sportvereine dürfe nicht eingeschränkt werden. Bei der Unterbringung will er die Bevölkerung „mitnehmen“.

Von Kommunen des Amtes sind teilweise Gebäude gekauft, teilweise Häuser und Wohnungen angemietet worden. Der Ellerbeker Bürgermeister hält die Anmietung für die bessere Methode, will jedoch seinen Kollegen keinen Weg weisen. „Jeder muss für sich entscheiden“, sagt er.

In Atem gehalten hat die Bürger im vergangenen Jahr die Sanierung der Landesstraße 76. Straßensperrungen und Umleitungen waren die Konsequenz. Der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Die Arbeiten zogen sich wegen der nicht fachgerechten Verlegung von Versorgungsleitungen vor Jahrzehnten in die Länge. Deswegen müssen die Straßenbauer 2016 auf der L 76 noch einmal ran. Im Frühjahr gibt es erneut Sperrungen.

„Es schwimmt keiner im Geld“, skizzierte der Vorsteher die Finanzlage des Amtes, der Kommunen und des Schulverbandes Bilsbek. Die Lage sei überschaubar. Sparsamkeit müsse jedoch sein, denn die Politiker wollten „auch hier und da investieren“.