Moorrege. Auch das Amt Moorrege hat eine Agenda für das kommende Jahr. Eine wichtige Rolle spielt dabei weiterhin die Aufnahme dreier Gemeinden.

Ein ganzes Bündel von Themen hat Politik und Verwaltung des Amtes Moorrege im ausgehenden Jahr beschäftigt. Sie bleiben auch 2016 auf der Agenda.

Eine Herzensangelegenheit bleibt für Amtsdirektor Rainer Jürgensen (parteilos) die Aufnahme der drei Gemeinden des Amtes Haseldorf ins Amt Moorrege, das „Rathaus für die sieben Gemeinden“. Für den Spitzenbeamten steht fest: „Die zehn Dörfer gehören einfach zusammen.“ Als Willkommensgeste würde Jürgensen einen Bürger-Wettbewerb ausschreiben, um einen neuen Namen für die gewachsene Amtsverwaltung zu finden. Derzeit sind die Politiker aus Haseldorf, Hetlingen und Haselau allerdings in einer Pattsituation gefangen. Drei wollen nach Moorrege, drei die Verwaltungsgemeinschaft mit Uetersen auf eine neue Basis stellen.

Markterkundungsverfahren des Kreises soll für schnelles Internet sorgen

Das Amt Moorrege führt die Geschäfte des „Zweckverbandes Breitband Marsch und Geest“ und verhandelt mit dem Abwasser-Zweckverband über den Kauf seines Glasfasernetzes. Die Verhandlungen begannen im Sommer 2014 und dürften 2016 abgeschlossen werden. Kann Jürgensen auf den Kauf der Netze in Holm, Heist, Hasloh und Lentföhrden nur begrenzt Einfluss nehmen, so blickt er optimistisch in die Zukunft, was die Versorgung der anderen Mitgliedsgemeinden betrifft. Heidgraben, Neuendeich, Haselau, Haseldorf, Moorrege, Groß Nordende und Appen hatten sich im Herbst angeschlossen. Mittels des vom Kreis gestarteten Markterkundungsverfahrens soll für sie ein Unternehmen gefunden werden, das schnelle Internetverbindung verlegt. Besonders in Neuendeich und Groß Nordende hoffen die Bürger auf eine Lösung, denn dort sind die Datengeschwindigkeiten sehr schlecht.

Jürgensen geht davon aus, dass im kommenden Jahr 300 Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Die Zahl verdoppelt sich damit. Die Verwaltung wird weiterhin die Asylsuchenden dezentral unterbringen können. Mit der Aufstellung von mobilen Ferienhäusern hat das Amt eine Lösung gefunden. In Moorrege baut ein Investor ein Ärztehaus an der Wedeler Chaussee. Ein Zahnarzt und ein Allgemeinmediziner sollen dort praktizieren. Ob die Gemeinde zumindest einen Arzt finanziell unterstützen darf, ist rechtlich noch umstritten.

Großes Jubiläum steht für den Heidgrabener Bürgermeister bevor

In Heist wird mit Förderung der AktivRegion Pinneberger Marsch & Geest aus einem Teil des Grundschulgebäudes ein Bürgerhaus gemacht. Damit bekommen unter anderem das Gemeindebüro, die Betreuungsklasse und die Geschäftsstelle des TSV mehr Platz. In Appen tun die Politiker mit der Erweiterung des bestehenden sowie einem neuen Gewerbegebiet viel für die Ansiedlung von Unternehmen und hoffen auf zusätzliche Steuereinnahmen. „Appen musiziert“ organisiert zwar keine Galas mehr, doch wird es weiterhin kleinere Aktionen zugunsten schwer kranker Kinder geben.

Die mit einer satten Zweidrittel-Mehrheit regierenden Holmer Christdemokraten haben sich schon einmal für die Kommunalwahl 2018 aufgestellt. Uwe Hüttner wurde zum ersten stellvertretenden Bürgermeister gemacht und soll in gut zwei Jahren Walter Rißler folgen. Ein großes Jubiläum steht voraussichtlich 2016 in Heidgraben an. Udo Tesch wird im April seit 50 Jahren Bürgermeister sein.