Haselau. Im Streit um den Sitz der Verwaltungsgemeinschaft kam es zu einer Patt-Situation. Nun soll ein Mediator eine Einigung herbeiführen.

Die Entscheidung zur Zukunft des Amtes Haseldorf ist vertagt. Ein Mediator muss her, um einen Ausweg aus der verfahrenen Diskussion zu weisen. Während der Amtsausschusssitzung kam es zum Patt zwischen den Befürwortern der Neuauflage der Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Uetersen und des Wechsels in das Amt Moorrege.

Um sich beide Möglichkeiten offenzuhalten, wird vorsorglich der bestehende Vertrag mit Uetersen zum 31. Dezember 2015 gekündigt. Das Vertragsverhältnis würde dann am 31. Dezember 2016 enden. Amtsvorsteher Rolf Herrmann (CDU) berichtete in der Sitzung im Haselauer Jägerkrug von einer Absprache mit der Uetersener Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD). Sollte sich der Amtsausschuss innerhalb des ersten Quartals 2015 für die Rosenstadt entscheiden, gilt die Kündigung danach als hinfällig.

Herrmann in seiner Funktion als Haselauer Bürgermeister, sein Stellvertreter Gunter Küchler (FWH) sowie der stellvertretende Haseldorfer Bürgermeister Boris Steuer (SPD) hatten sich bereits vorher pro Uetersen positioniert. Diesen drei Stimmen standen die beiden Hetlinger Vertreter, Bürgermeisterin Monika Riekhof (CDU) und ihr Stellvertreter Michael Rahn (FW) als Moorrege-Befürworter gegenüber.

Zünglein an der Waage war der Haseldorfer Bürgermeister Uwe Schölermann (CDU), der sich erst einen Tag zuvor als Moorrege-Befürworter outete. „Wir wären in der Summe besser bei Moorrege aufgehoben“, sagt er. Während der vorherigen Haseldorfer Gemeindevertretung hatten seine Christdemokraten zusätzlichen Druck auf die anderen Amtsausschussmitglieder aufgebaut. Sie setzten durch, dass die Kommune auch dann ins Amt Moorrege wechseln soll, wenn sich der Amtsausschuss für Uetersen entscheidet. Das wäre das Ende des Amtes. Haseldorf war jahrzehntelang die Rolle eines Ersten unter Gleichen im Drei-Gemeinden-Verbund zugekommen.

Unterschiedlicher Meinung sind die Politiker nach wie vor, wer das finanziell günstigere Angebot gemacht hat. Deswegen soll der Leitende Verwaltungsbeamte des Amtes Pinnau, Detlev Brüggemann, als Mediator die Zahlenwerke analysieren. Das Ergebnis wird er in einer Arbeitsgruppe vortragen, zu der neben den Ausschussmitgliedern noch die Vorsitzenden der stärksten Gemeinderatsfraktionen gehören. „Sollte Moorrege ein deutlich besseres Angebot gemacht haben, würde ich meine Meinung überdenken“, erklärt Steuer. Er geht derzeit davon aus, das beide Offerten gleich sind.

Brüggemann kennt sich mit Verwaltungswechseln aus. Er hatte als Appener Bürgermeister die Integration des Dorfes in das Amt Moorrege mitverhandelt. Und er war dabei, als Bönnigstedt und Hasloh das Amt Pinnau verließen.