Tornesch . Die Kitaplätze in der Stadt werden knapp, Tornesch muss nachrüsten. Zugezogene Familien sind vom Platzmangel besonders betroffen.

Vor wenigen Jahren hatte Tornesch noch ein Überangebot an Plätzen in den Kindertagesstätten vorzuweisen. Nun herrscht akuter Platzmangel. Die Ursache hierfür liegt im weiterhin hohen Bevölkerungswachstum der Stadt und daran, dass zunehmend mehr Flüchtlingskinder betreut werden müssen. Die aktuelle Belegung lässt laut dem Amt für Soziale Dienste keine weiteren Aufnahmen von der aktuellen Warteliste mehr zu, sofern nicht die Gruppenstärken angehoben würden, so Amtsleiterin Sabine Kählert im Bildungsausschuss.

Die Lage sei besonders problematisch für Kinder, die wegen Zuzugs den Betreuungsplatz am bisherigen Wohnort nicht mehr nutzen können und schnellstmöglich in einer Tornescher Einrichtung betreut werden sollen. Betroffen seien auch jene Kinder, die mit der Vollendung des dritten Lebensjahres einen Betreuungsplatz in einer Kita erhalten sollten, weil eine Tagesmutter-Betreuung nicht ausreicht oder machbar ist. Beschlossen wurde vom Ausschuss vorerst, den ehemaligen Kindergarten am Bonhoefferhaus zu reaktivieren. Dort könnten kurzfristig 25 Plätze geschaffen werden. Ein möglicher Neubau einer Kita im Neubaugebiet Tornesch Am See wird derzeit nicht weiter verfolgt. Er würde die Stadt mindestens 500.000 Euro kosten.

Derzeit stehen in den Tornescher Kitas 95 Plätze für Kinder unter drei sowie 351 Plätze für ältere Kinder zur Verfügung. Laut Einwohnermeldeamt gibt es aktuell 375 Kinder, die ab August 2016 einen Anspruch auf Elementarbetreuung haben. Die Lage werde sich aber verschärfen, weil weitere Zuzüge zu erwarten sind und weitere Kinder das dritte Lebensjahr vollenden werden. Im Krippenbereich geht die Stadt derzeit von etwa 200 Plätzen für eine ausreichende Versorgung aus. Weil immer öfter beide Elternteile erwerbstätig sind, ist für Kinder ab dem ersten Lebensjahr eine steigende Nachfrage vorhanden.