Pinneberg. Weil die Stadt dringend Wohnraum für Flüchtlinge benötigt, könnten auf dem Ilo-Gelände mehr Wohnungen enstehen als geplant.
Im Pinneberger Rathaus wird geprüft, ob die Anzahl der auf dem Ilo-Gelände geplanten Wohnungen um bis zu 30 Einheiten erhöht werden kann. Das haben die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung am Dienstagabend empfohlen. „Die Verwaltung soll jetzt das Gespräch mit den Planern suchen“, so Gerhard Thomssen (SPD), der dem Gremium vorsitzt.
Im Juni waren die Pläne des Hamburger Büros Matrix bekannt geworden. Auf einem Gelände an der Bahnlinie, auf dem bis 1990 die traditionsreichen Ilo-Motorenwerke beheimatet waren, könnten bis zu 330 Wohnungen entstehen – zu einem Fünftel davon öffentlich gefördert. Angesichts des wegen der großen Anzahl an Asylbewerbern gestiegenen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum hatte die Stadtverwaltung kürzlich vorgeschlagen, sogar bis zu 450 Wohneinheiten zuzulassen, um dem Investor auf diesem Wege mehr Sozialwohnungen abzutrotzen.
Dass dieser Vorschlag der Politik zu weit geht, wurde während der Sitzung am Dienstag klar. Thomssen hofft, dass Stadt und Planer sich bis zur nächsten Sitzung im Dezember verständigt haben. Den Planern brennt das Projekt unter den Fingernägeln. Sie haben das Ilo-Gelände nur vorübergehend an Hand bekommen.
Joachim Dreher, Fraktionschef der Grünen, hat kein Verständnis für eine Ausweitung der Wohnbebauung auf dem Ilo-Gelände. „Wir brauchen keinen neuen Stadtteil, das bedeutet eine zu hohe Belastung für unsere Infrastruktur.“ Zumal SPD und CDU auch noch die Entwicklung des Rehmenfelds im Fokus hätten. „Mir völlig unverständlich“, so Dreher. Wenn im Stadtgebiet überhaupt neu gebaut werde, müsse eine Quote von mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen festgeschrieben werden.