Rellingen. Am 29. November erklingt das sanierte Instrument zum ersten Mal. Förderverein unterstützt die Maßnahme mit 30.000-Euro-Spende

Seit Anfang September bleibt die Orgel der historischen Rellinger Kirche stumm. Die umfangreiche Sanierung des Instruments steht inzwischen kurz vor dem Abschluss: „Im Gottesdienst am ersten Advent wird die Orgel wieder zu hören sein“, freut sich Kantor Oliver Schmidt.

Und auch Martje Kruse, Pastorin und Vorsitzende des Kirchengemeinderates, hat Grund zur Freude: Für die 140.000 Euro teure Maßnahme konnten Spenden in Höhe von 66.000 Euro eingeworben werden. 36.000 Euro gingen als Spende oder über die Orgelpfeifenpatenschaften bei der Kirchengemeinde ein, weitere 30.000 Euro steuerte der Förderverein zum Erhalt der Rellinger Kirche (FRK) bei. „Wir sind stolz darauf, dass es uns in so kurzer Zeit gelungen ist, diese große Summe aufzutreiben“, sagt Detlef Goos, Gründungsmitglied des FRK. Vereinsvorsitzende Ursel Neuhoff übergab Dienstag das Geld an Pastorin Kruse.

Weil die Gemeinde Rellingen auch 10.000 Euro zuschießt und die Kirchengemeinde selbst 55.000 Euro zurücklegen konnte, fehlen nur noch 9000 Euro. Ein Orgel-Benefiz-Konzert, das der Polizeichor Hamburg am 29. November um 17 Uhr in der Kirche veranstaltet, könnte die Lücke weiter reduzieren. Noch gibt es dafür einige Karten zum Preis von 15 Euro.

Einige Tonfolgen kann der Kantor auf der neuen Orgel bereits spielen

Die Überarbeitung der Orgel begann Anfang September mit dem Ausbau und der Reinigung aller Teile der Orgel. Im Anschluss wurden die defekten Orgelpfeifen repariert und die elektrischen Leitungen überprüft. Inzwischen erfolgt im letzten Schritt die Intonation. „Dafür wird absolute Stille benötigt, sodass möglichst keine Amtshandlungen in der Kirche stattfinden dürfen“, erläutert Schmidt. Einige Tonfolgen kann der Kantor bereits auf dem neuen Spieltisch anstimmen, der das 44 Jahre alte Vorgängermodell ersetzt hat. „Der Spieltisch ist ein Unikat und technisch erweiterbar“, schwärmt Schmidt von der Neuanschaffung, die ihm die Arbeit deutlich erleichtert.

Bereits jetzt sei klar: „Die modernisierte Orgel klingt voller und höher, sie füllt den Raum besser aus“, so der Kantor. Auch die Vielfalt der Stücke, die bei Konzerten gespielt werden können, erhöhe sich. Am ersten Advent anlässlich der Orgel-Premiere ist ein besonderer Gottesdienst mit allen Ensembles der Gemeinde geplant. Im ersten Halbjahr 2016 wird Schmidt im Rahmen seiner Konzertreihe 12 x 19 einen Orgelschwerpunkt setzen und zudem künftig das Orgelvor- und -nachspiel während der Gottesdienste ausweiten. Und für die Mitglieder des Fördervereins soll es am 13. März ein exklusives Dankeschön-Konzert geben.