Rellingen. 5,2 Millionen Euro leiht sich die Gemeinde. Ausgaben zur Unterbringung von Flüchtlingen machen den Millionen-Kredit nötig.
Die Unterbringung von Flüchtlingen beschert Rellingen hohe Kosten. „Wir haben aus einem Sonderprogramm der KfW-Bank ein zinsloses Darlehen in Höhe von 5,2 Millionen Euro beantragt“, sagt Bürgermeisterin Anja Radtke. Die Projekte, zu denen der Kauf von Grundstücken sowie der Bau und die Anmietung von Unterkünften gehören, fanden jetzt Aufnahme im dritten Nachtragshaushalt der Gemeinde für 2015.
Dieser wurde im Finanzausschuss am Dienstagabend einstimmig abgesegnet, ebenso wie der Haushaltsentwurf für 2016. Beide bedürfen noch der Zustimmung der Gemeindevertretung am 1. Dezember. Trotz der finanziellen Belastung durch die Flüchtlingskrise muss Rellingen die Steuerhebesätze nicht erhöhen – und eine Kreditaufnahme ist trotz eines Fehlbetrags von rund 600.000 Euro nicht notwendig. Die Gemeinde verfügt über liquide Mittel, um das Minus auszugleichen.
Der Haushaltsplan weist Erträge in Höhe von 28,3 und Aufwendungen in Höhe von 28,9 Millionen Euro aus. Für Investitionen sind 2,9 Millionen Euro vorgesehen. Für den ersten Teil des Neubauprojektes Brüder-Grimm-Schule sind 1,14 Millionen Euro eingeplant, die Sanierung der Sporthalle Ellerbeker Weg schlägt mit 305.000 Euro zu Buche, und der Bau der Obdachlosenunterkunft Hans-Reumann-Straße kostet voraussichtlich 580.000 Euro.
Verschoben werden mussten die geplante Umgestaltung des Ortseingangsbereichs am Ellerbeker Weg, die 100.000 Euro gekostet hätte, sowie die geplante Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs zum Preis von 440.000 Euro.