Uetersen . Proteste von Elternvertretern bleiben erfolglos. Uetersener Grundschule erhält eine „2+4“-Lösung statt dreizügiger Klassen.

Die Friedrich-Ebert-Schule in Uetersen wird künftig nicht mehr dreizügig sein. Darauf hat sich der Rat der Stadt Uetersen am Montagabend mit deutlicher Mehrheit festgelegt. Mit 17 zu sieben Stimmen wurde beschlossen, dass ab 2016/17 die lange diskutierte „2+4-Lösung“ gelten solle. Das bedeutet, dass künftig nur noch zwei statt drei Klassen pro Jahrgang an der Ebert-Schule eingeschult werden. Als Ersatz soll die zweite Uetersener Grundschule an der Birkenallee von einer bisherigen Drei- auf eine Vierzügigkeit erweitert werden.

Kritik gibt es seit Monaten an dem Unterfangen. Der Elternbeirat fürchtet, dass die Neuregelung eine Verschlechterung des Bildungsangebotes zur Folge haben könnte. Zudem hätten sich auch Schulleiter gegen eine Abkehr von der Dreizügigkeit ausgesprochen. SPD und CDU sehen in dem Beschluss dagegen die beste Lösung für die drängenden Raumprobleme, die vor Ort herrschten. „Wir zweifeln nicht die Kompetenz der Schulleiter an. Es geht hier um baurechtliche Probleme, die wir lösen müssen“, erklärte SPD-Fraktionschef Ingo Struve.

Auch CDU-Fraktionschef Andreas Stief erklärte, dass die Faktenlage für eine 2+4-Lösung als einzige sinnvoll sei. Ein Neubau, wie er von den Grünen und der BfB favorisiert wird, sei mit 400.000 Euro weder günstig noch förderfähig. Zudem komme ein Neubau womöglich zu spät, um schnelle Abhilfe an der Schule zu schaffen. Denn seit die Inklusion an der Grundschule eingeführt worden ist, ist der Platz knapp in dem Schulgebäude. Zusätzliche Gruppenräume werden an der Friedrich-Ebert-Schule benötigt. An- oder Umbauten sind am denkmalgeschützten Gebäude aber nicht möglich.

Heike Baumann, SPD, erinnerte an die chaotische Raumsituation, die noch vor einigen Jahren am Ludwig-Meyn-Gymnasium herrschte. Damals hatten ganze Klassen keine festen Klassenräume, es wurde in Fluren unterrichtet. „So etwas darf sich nicht an der Friedrich-Ebert-Schule wiederholen“, mahnte sie. „Die Entscheidung ist durchdacht.“ Der Fokus sei bei den inzwischen fünf Jahre währenden Beratungen auf eine nachhaltige Bildung gelegt worden.

Den Einwand von Elternvertretern, dass das Jugendzentrum praktisch leer stehe und für einen Neubau genutzt werden könne, will die SPD nicht gelten lassen. „Wir wollen die Räume für Jugendliche erhalten, sie haben sonst keine. Außerdem steht dort die Bibliothek, die wir dort auch erhalten wollen“, erklärte Struve. Diese Meinung vertritt auch die CDU.

Einen anderen Einwand von BfB und Elternvertretern, dass angesichts der Flüchtlingszahlen möglicherweise zusätzliche Kinder in Uetersen unterrichtet werden müssten und daher eine Umwandlung der Schule womöglich falsch sei, ließ die CDU nicht gelten. Es werde auf der Basis der vorliegenden Fakten beraten und nicht auf der Basis möglicher Prognosen.