Lutzhorn. „Freiwillig 30“ im Straßenverkehr. Maisernte beginnt in diesem Jahr verspätet. Überdurchschnittliches Ergebnis erwartet.
Einen „Appell für mehr Verständnis“ richtet Peer Jensen-Nissen an „Verkehrsteilnehmer, Bürger und Landwirte“. Denn bei der demnächst beginnenden Maisernte sei viel Maschineneinsatz nötig, so der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes. Verschmutzungen auf der Straße könnten nicht vermieden werden. Die Landwirte sind jedoch verpflichtet, die Straßen sauber zu halten.
„Wir kümmern uns darum“, sagt Mathias Kröger, Landwirt aus Lutzhorn. Es sei nur nicht immer möglich, sofort die Straße zu säubern. Sollte doch einmal die „Bauernglätte“ nicht beseitigt werden, rät der Kreisgeschäftsführer, zuerst das Gespräch mit dem Landwirt zu suchen.
Dank der großen Reifen lassen sich die Erntefahrzeuge gut auf dem Acker bewegen. Zwischen den Stollen sammelt sich jedoch reichlich Boden, der oft mit auf die Straße genommen wird. Offiziell erlaubt ist den Bauern das Aufstellen von Hinweisschildern auf den Ernteeinsatz oder Verschmutzungen auf der Straße nicht. Es wird jedoch geduldet.
Mit der Aktion „Freiwillig 30“ wollen die Landwirte ein Zeichen setzen. Ein Häcksler könne ohnehin nur Tempo 40 fahren. „Häufig verschätzen sich Bürger und denken, er ist deutlich schneller unterwegs“, sagt Kröger. Der falsche Eindruck entstehe durch die Größe der Fahrzeuge und die lauten Geräusche der Reifen.
Derzeit sind die Fahrzeuge allerdings noch nicht für die Maisernte unterwegs. Wegen des kühlen Frühlings verschiebt sich der Start um drei bis vier Wochen. „Vor einem Jahr waren wir mit der Ernte schon fast durch“, erklärt Sven Wulf, der als Lohnunternehmer diese Arbeit für die Landwirte übernimmt.
Fünf Häcksler befinden sich im Fuhrpark des Betriebes aus Wulfsmoor im Kreis Steinburg. Rund 500.000 Euro kostet jedes der Großgerät. Diese Investition würde sich für einen Bauern erst ab einer Hofgröße lohnen, wie sie etwa ehemalige landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften aufweisen, erklärt Jensen-Nissen. Der Häcksler erntet die Maispflanzen nicht nur, sondern zerkleinert sie auch. Dazu ist eine Maschine mit 600 PS nötig.
Auf 400 Hektar baut Kröger Mais an. Ein Teil wird an die 400 Mastbullen verfüttert. Der Rest geht in die 2007 erbaute Biogasanlage. Derzeit verfügt der Lutzhorner allerdings noch über eine deutliche Reserve aus dem vergangenen Jahr, denn die Ernte war „sehr gut“, so der Landwirt. Ähnliches zeichnet sich für 2015 ab. Der Kreisgeschäftsführer erwartet „eine überdurchschnittliche Ernte“.