Pinneberg. Bildungsträger Wabe benötigt mehr Zeit für Gespräche mit Banken, hält aber am 100-Millionen-Euro-Projekt auf dem Kasernengelände fest.
Die Stadt Pinneberg bangt weiter um ihr ehrgeizigstes Bauprojekt. Der Bildungsträger Wabe, der hinter dem 100-Millionen-Euro-Konzept für einen XL-Campus auf dem Gelände der Eggerstedt-Kaserne steht, ringt mit Finanzierungsproblemen. Nachdem im Sommer Zahlungsvereinbarungen nicht eingehalten werden konnten und der Wabe ein Aufschub bis Ende Oktober gewährt wurde, hofft Geschäftsführer Marcel Graff jetzt auf einen erneuten Puffer bis zum 15. Dezember. Die Politik entscheidet am 5. November während einer Sondersitzung des Finanzausschusses.
Die Stadt Pinneberg wartet auf eine Überweisung von 2,6 Millionen Euro aus dem Verkauf von Grundstücken an die Wabe. Graff , der eine Privatschule sowie eine Akademie für Erzieher bauen will und Investoren für ein Vier-Sterne-Hotel sucht, spricht von schwierigen Finanzierungsstrukturen, da das Projekt mittels mehrerer Projektgesellschaften realisiert werde. Grundsätzlich stehe das Vorhaben nicht in Frage: „Wir gehen voran, Abrissarbeiten laufen“, so der Chef des Bildungsträgers am Freitag. Es sei weiter Ziel, die Privatschule Mitte 2016 an den Start gehen zu lassen. „Die Banken benötigen noch Zeit, Unterlagen zu prüfen, aber unsere Planung hat Bestand“, beteuert der Geschäftsführer der Wabe, die auf dem Kasernengelände bereits eine Kindertagesstätte hochgezogen hat. Im Juli war bekannt geworden, dass die Life School, die als Partner für den Bau einer Internationalen Schule parat gestanden hatte, nicht mehr im Boot sitzt. Die Wabe hatte daraufhin entschieden, das Projekt allein zu schultern. Für die Wabe bedeute das inklusive Turnhalle eine Investition von rund 50 Millionen Euro. Andere Bausteine des XL-Campus, etwa der Bau eines Nobelhotels, können nur mithilfe finanzkräftiger Investoren folgen. Als Betreiber eines Hotels steht laut Graff der Hamburger Hotelier Gert Prantner parat.