Quickborn. Für das Wohl von Pflanzen und Tieren gleichermaßen sorgt Maren Maaß in ihrem Quickborner Garten. Ihr Mann Peter hat Scherenverbot.

Maren Maaß ist eine Frau, die weiß, was sie von ihrem Garten will: Ruhe, Entspannung und was fürs Auge. Und da sie selbst dafür sorgt, dass ihre Ansprüche erfüllt werden, hat sie bei sich in Quickborn immer gut zu tun.

Dabei möchte sie am liebsten ganz in Ruhe gelassen werden. Das 450 Quadratmeter große Gelände vor, neben und hinter dem Haus ist ihr Hoheitsgebiet. Ihr Mann Peter hat sogar Scherenverbot, wie sie das scherzhaft nennt. „Mein Mann macht, was ich ihm auftrage, von selbst wird er eher weniger aktiv.“ Dem Ehemann ist’s recht, dass die Hecke zweimal im Jahr von einem Gärtner geschnitten wird und er nicht selbst Hand anlegen muss.

Der Garten ist geschützt und bei allerlei Tieren beliebt. Im Gartenhäuschen fand Maaß sogar eine große Schlange
Der Garten ist geschützt und bei allerlei Tieren beliebt. Im Gartenhäuschen fand Maaß sogar eine große Schlange © HA | Elvira Nickmann

Für Maren Maaß ist der Garten eine Komposition, bei der sie die Details im Auge behalten muss, damit das Gesamtbild stimmt. „Ich sehe immer das große Ganze.“ Das sei gar nicht so einfach, denn „ständig wachsen neue Blumen, von denen ich gar nicht mehr weiß, dass sie im Boden schlummern“, so Maaß. Seit dem Kauf Anfang der 80er-Jahre ist das Gelände in stetem Wandel begriffen. Dabei war Gartenarbeit Neuland für sie. Mit Learning by Doing und viel Lesen habe sie sich die notwendigen Kenntnisse angeeignet. Ihr Rezept für den gelungenen Augenschmaus ist ein Staudengarten, abgerundet mit Azaleen, Hortensien und Rhododendrenbüschen und verfeinert mit Gänseblümchen, die sie eigenhändig am Deich in Neuengamme ausgegraben und hier eingepflanzt hat.

Auch Kunst gehört zum Gesamtbild dazu. Eine Holzstele mit einer großen Glaskristallkugel, die in Granit eingefasst ist, steht so, dass bei einem bestimmten Sonnenstand Strahlen durch die Kugel fallen. Dann scheint sie von innen heraus zu leuchten. Auch für die Sonnenuhr, ein Wunsch von Peter Maaß, wurde der passende Platz im Garten gefunden, von dem aus sie mittels Schattenwurf die Uhrzeit anzeigt.

Ein Bienenvolk ließ sich im Garten nieder

Wo heute Hecken aus Pfeifenstrauch, Forsythien, Berberitze, Hartriegel und Flieder blühen, standen früher Tannen, um für Sichtschutz zu sorgen. Von diesen sind gerade noch zweieinhalb übrig, denn eine hat ihre Spitze verloren — und das kam so: Eines Tages wurde es über dem Garten dunkel und kurze Zeit später flüchtete Maren Maaß ins Innere des Hauses. Grund war ein riesiger Bienenschwarm auf der Suche nach einem neuen Platz. Kaum drinnen angelangt, „klatschten bereits die Bienen ans Fenster“. Als das Gebrumm und Gesurre sich schließlich etwas beruhigt hatte, hing ein großes Bienenvolk in der einen Tanne. Maren Maaß holte sich Hilfe per Telefon, bei einem Mann, der privat Bienenvölker hielt. Der kam und sackte das Volk ein – allerdings mitsamt der Tannenbaumspitze.

Obwohl dieses Erlebnis nicht zu ihren besten Erinnerungen zählt, verbindet Maaß gerade mit dem Gesumm der Honigbienen etwas, das ihr Leben positiv geprägt hat. Wie auch bei anderen Gartenliebhabern, die das Abendblatt in dieser Serie bereits vorgestellt hat, war hier die Großmutter Auslöser für die Verbundenheit mit Garten und Natur. „Das rührt von meiner Oma her, sie hatte einen Garten an ihrem Häuschen, einen Mix aus Nutzpflanzen und Blumen. Das habe ich bewusst wahrgenommen, auch das Summen der Bienen und dass man sich da schön in die Sonne legen kann.“

In den schönsten Farben leuchten die Blüten der Strauchrosen an der Hauswand im Vorgarten
In den schönsten Farben leuchten die Blüten der Strauchrosen an der Hauswand im Vorgarten © HA | Elvira Nickmann

Auch die Tierliebe stamme von ihrer Großmutter. Trulla, die dreizehnjährige graugestreifte Katze, die sich in der Sonne räkelt, hat bereits davon profitiert. Als sie ihr zulief, war sie scheu, kratzte und biss. Doch Maaß gewann ihr Vertrauen und heute ist Trulla eine richtige Schmusekatze. Sie hat sogar eine Lieblingspflanze: die Katzenminze. „Davon wird sie ganz wuschig“, sagt Maaß. Wurde mit dem Apfelbaum eher für die Besitzer gesorgt, ist die Felsenbirne explizit für die gefiederten Bewohner gedacht. „Im Sommer helfen Rotkehlchen bei der Gartenarbeit und im Winter bei Frost und Schnee streiten sich bis zu zwölf Amseln um ihr Futter“, so Maren Maaß. Das ist dann wieder etwas für Ehemann Peter: „Er ist der größte Fütterer.“

Vor dem Winter wird etwas von dem Laub, was anfällt, in die Büsche verbracht – zum Schutz für die Igel. „Der Garten ist jetzt so zugewachsen, dass man gar nicht mehr alle Tiere sieht“, so Maaß. Da kann es schon mal zu unliebsamen Überraschungen kommen. Als sie im Halbdunkel des Gartenhäuschens einen vermeintlichen Lappen aufheben wollte, „ziehe und ziehe ich und das Ding wird immer länger“. Der Lappen entpuppte sich als graubraune meterlange Schlange – glücklicherweise war sie nicht mehr lebendig, sonst hätte das Intermezzo auch anders ausgehen können.