Wedel. Zweitägiger Businesstreff auf dem neuen Gewerbeareal soll Unternehmern die Aussicht versüßen. Mehr als 500 Gäste werden erwartet

Auf Wedels Zukunftsfläche kehrt im September Leben ein. Nicht, weil sich im Businesspark erste Unternehmen ansiedeln oder es an den Bau der Erschließungsstraße geht. Sondern, weil dort, wo derzeit noch eine trostlose Sandwüste vorherrscht, ein zweitägiger Businesstreff abgehalten wird. Die Wedeler Stadtverwaltung plant erstmals eine entsprechende, groß angelegte PR-Aktion, die sich über zwei Tage erstreckt. Um den 500 geladenen Gästen einen angemessenen Rahmen bieten zu können, wurden Sponsoren ins Boot geholt. Mit ihre Hilfe können die Gäste bewirtet und unterhalten werden. Darunter werden Politiker wie Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer, Netzwerker, aber vor allem Unternehmer aus Wedel, Hamburg und der Region sein.

Ihnen werden Führungen über das Gelände geboten. Zudem stehen Vorträge und eine Podiumsdiskussion auf dem Programm. In Zelten, die eigens für den Businesstreff vom 10. bis 11. September auf dem Gelände errichtet werden, können sich die Anwesenden austauschen. Strategisch sollen die Zelte so positioniert werden, dass die Gäste einen guten Blick auf den Hauptvorteil des Areals haben: die Lage an der Elbe. Denn die Hoffnung der Organisatoren ist es, dass sich bei manch einem der geladenen Unternehmer die guten Aussichten in Wedel festsetzen und am Ende daraus vielleicht eine längerfristige Standortentscheidung wird. Platz ist derzeit mehr als genug.

Schon im September können Gäste erste Bauarbeiten am Hafen sehen

Das ehemalige Raffineriegelände hat die Stadt vom Vorbesitzer, der Exxon-Mobil, erworben. Seit 2012 haben die aufwendigen Sanierungsarbeiten begonnen, die aus einem Millionen schweren Finanztopf der Exxon gezahlt werden. 18 Hektar umfasst das Areal zwischen Kraftwerk, Tinsdaler Weg und der Hamburger Grenze. Der Großteil wurde bereits saniert, tonnenweise Boden ausgetauscht. Allein der alte Werkhafen ist noch ein Problemfall. Die Arbeiten sollen im Oktober starten und im August 2016 abgeschlossen sein.

„Erste Bautätigkeiten am Hafen werden die Gäste im September aber schon sehen können“, sagt David Karohl, zuständig für die Wedeler Wirtschaftsförderung. In der Abteilung ist auch die Idee für die neue Veranstaltung geboren worden. Der zweitägige Treff, der Namen Wedel@business trägt, vereint zwei traditionelle Wedeler Veranstaltungen, die Wirtschaftskonferenz sowie den Handwerkertreff.

„So etwas hat es in Wedel noch nicht gegeben“, verspricht deshalb Jörg Amelung. Der Rathausmitarbeiter ist auch Leiter des Großprojekts Businesspark Elbufer und sich bereits sicher, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird. Einmalig soll der Businesstreff an der Elbe, der über die Grenzen der Stadt hinaus wirken soll, nicht bleiben. Das ist bereits klar. „Die Sponsorenverträge sind deshalb für eine Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen worden“, so Amelung.

Niels Schmidt: Zusammenarbeit mit Hamburg trotz Meinungsverschiedenheit gut

Im ersten Jahr haben sich die Organisatoren als Thema des Treffs die Entwicklung der Games- und App-Branche ausgesucht, und das ausgerechnet mit Blick auf die Branche in Hamburg. Dabei steht es derzeit, gerade wenn es um den Businesspark Elbufer geht, nicht besonders gut um die Freundschaft der Nachbarn. Sie streiten um die Lärmgrenzen für das neue Gewerbegebiet. Während Wedel die Unternehmer mit planerischer Freiheit locken will, setzt Hamburg an der Stadtgrenze auf ruhiges Wohnen. Gespräche scheiterten. „Wir haben jetzt Klage eingereicht“, sagt Wedels Bürgermeister Niels Schmidt. Damit muss das Oberverwaltungsgericht in Hamburg den Grenzfall klären.

„Die Zusammenarbeit mit Hamburg ist trotz mancher Meinungsverschiedenheit gut“, betont Schmidt. Und so passe es auch zusammen, auf der einen Seite zu klagen und sich auf der anderen über die Entwicklungen einer Branche in Hamburg und mit Hamburgern auf Wedels Businessareal auszutauschen. „Das ist ein Thema, das zu uns passt“, so Schmidt mit Blick auf die hiesige Fachhochschule, aus der so einige spätere Unternehmensgründer der Branche, aber auch zahlreiche Fachkräfte hervorgegangen seien. Mit einigen von ihnen gibt es während des Businesstreffs ein Wiedersehen.