Moorrege/Hetlingen. Nach der gescheiterten Übernahme sollen jetzt weitere Gemeinden in den Zweckverband Breitband Südholstein aufgenommen werden.

Der Vorstand des Zweckverbandes Breitband Südholstein hat schnell reagiert auf das Scheitern der Übernahme der Telekommunikationssparte des Abwasser-Zweckverbandes (azv) Südholstein (das Abendblatt berichtete). Es sollen jetzt weitere Gemeinden aufgenommen werden, die über das Kommunalunternehmen zu einem schnellen Glasfasernetz kommen wollen, wurde während einer Sitzung im Amt Moorrege beschlossen. Mit Neuendeich, Groß Nordende und Heidgraben haben nach Angaben des Amtsdirektors Rainer Jürgensen bereits drei Kommunen allein aus dem Amtsbereich Interesse signalisiert. Derzeit besteht der Zweckverband aus den Gemeinden Holm, Heist, Hasloh und Lentföhrden.

Erledigen will der Verband die Arbeit allerdings nicht selber, sondern sucht einen Spezialisten aus der Branche. Dazu wird es eine Ausschreibung geben. Für jede Kommune soll dann eine Markterkundung erarbeitet werden, so Jürgensen. Danach steht fest, wie viele Kunden einen Vertrag unterschreiben müssen, damit das Projekt rentabel betrieben werden kann. Wird die Anschlussquote nicht geschafft, könnten die Politiker mit einem Griff in die Gemeindekasse die Lücke schließen. Möglich wären laut Amtsdirektor auch Zuschüsse aus dem Kieler Wirtschaftsministerium oder der AktivRegion. „Ende des Jahres könnten die ersten Neuendeicher über das neue Netz surfen“, hofft Jürgensen.

Ganz vom Tisch ist eine Übernahme des Unternehmens der Klärwerker, der azv Südholstein Breitband GmbH, allerdings noch nicht. Verbandsvorsteher Jürgen Neumann kündigte an, die Unterlagen für das neuerliche Bieterverfahren anzufordern. Die Verkaufsbedingungen werden dann beurteilt, und die Verbandsversammlung muss eine Entscheidung treffen, ob der Verband mitbietet oder nicht.