Uetersen. Großes Jahrestreffen der „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“ vom 23. bis 27. Juli in Uetersen. Es ist der 125. Rosenkongress.

Ein Großereignis für Fans der königlichen Blume wird vom 23. bis 27. Juli in Uetersen organisiert. Die „Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde“ veranstaltet ihren Rosenkongress. „Wir haben unser Jubiläumstreffen in die Stadt holen können“, freut sich Professor Hans-Peter Mühlbach, seit 2014 an der Spitze des Vereins. Es wird der 125. Rosenkongress sein, erwartet werden mehrere hundert Gäste.

Erarbeitet wurde das Programm von dem Uetersener mit schwäbischen Wurzeln, Dr. Hanny Tantau sowie Züchtern und Mitgliedern aus dem Kreis Pinneberg. Dass sich bereits jetzt deutlich mehr Rosenfreunde als zu den Treffen in den Vorjahren angemeldet haben, hat für Mühlbach einen einfache Grund. „Wir haben hier wichtige Züchter“, sagt er.

Denn primär kommen die Mitglieder zu dem Kongress, um neue Sorten zu begutachten, Okulate genannt. Mit Rosen Tantau, Kordes Rosen und BKN Strobel kommen drei der Großen in der Branche aus der Region. Die gewähren zudem mit Führungen Einblicke in ihre Produktionsprozesse. Eine zu erledigenden Formalie ist noch die Jahresversammlung, denn die Gesellschaft ist ein eingetragener Verein.

Stark im Trend liegen die „romantischen Rosen“. Losgetreten wurde die Bewegung von dem Engländer David Austin. Die Züchterlegende verband die alten Rosen, die eine dichte Blüte auszeichnet, mit modernen Erfordernissen, etwa an die Resistenz der Pflanzen. Den früheren Ruf, eine empfindliche Blume zu sein, haben die Züchter der Rose erfolgreich ausgetrieben. Allerdings machen manche Gartenbesitzer aus seiner Sicht einen entscheidenden Fehler. „Erst kommt der Standort und dann die Auswahl der Pflanze“, sagt der emeritierte Professor für Molekularbiologie, „und nicht umgekehrt.“ Manchmal böte der ausgewählte Platz zu wenig Sonne oder der Boden sei zu feucht. Persönlich mag Mühlbach „einfache Rosen“. Die hätten einen starken Duft, böten den Insekten reichlich Nahrung und seien auch noch im Herbst wegen ihrer ausgeprägten Hagebutte schön anzusehen. Seiner Vorliebe kann der Vereinschef jetzt Kraft seines Amtes nachgehen. Privileg des Präsidenten ist es, zu einem Treffen in Baden-Württemberg einen Ehrenpreis zu vergeben. Dafür hat er eine Neuzüchtung einer einfachen Rose ausgesucht.

Die Gesellschaft ist 1883 in Hamburg gegründet worden. Der Ort bot sich wegen der Nähe zu den damals schon umfangreichen Anbaugebieten nordwestlich der Hansestadt an. Zum ersten Mal kam der Verein mit seinem Kongress 1934 zur Eröffnung des Rosariums nach Uetersen. Das vorerst letzte Mal trafen sich die Mitglieder in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts an der Pinnau.

6500 Mitglieder hat der Verein mit Sitz in Baden-Baden. Sie kommen nicht nur aus der Bundesrepublik, sondern auch aus dem angrenzenden europäischen Ausland. Zwar sind Zucht- und Anbaubetriebe dabei, doch das Gros stellen Menschen, die ihre Liebe zu der Zierpflanze pflegen wollen.

Die meisten Termine während des Kongresses stehen ausschließlich den Vereinsmitgliedern offen. Ausnahmen: Am 24. Juli ab 18.15 Uhr gibt es ein Konzert der „Young Spirits Gospel Choir“ in der Klosterkirche. In diesem Rahmen wird eine Neuzüchtung getauft. Außerdem kommt mit Eilike Vemmer eine absolute Rosen-Koryphäe nach Uetersen. Sie beantwortet am 23. Juli von 14 bis 18 Uhr Fragen. Anzutreffen ist sie an einem Stand zwischen Parkhotel und Hochzeitsinsel.

Wer sich weitergehend informieren möchte, kann die Führungen durch das Rosarium nutzen, die die Uetersener Rosenfreunde organisieren. Treffpunkt ist immer sonntags um 10.30 Uhr am Hoteleingang Parkhotel an der Berliner Straße.