Haseldorf. Fünf Tipps aus dem Kreis in Tourismusbroschüre der Metropolregion Hamburg. Mit dabei ist der Obstgarten Haseldorf mit vielen alten Apfelsorten.
Kein Motorengeräusch ist im Haseldorfer Obstgarten zu hören. Zwischen den Apfelbäumen grasen Schafe, es singen Vögel, weiter hinten sind die Häuser Haseldorfs auszumachen. Idyllisch ist es hier im Obstgarten, wo etwa 180 alte Apfelsorten wachsen. Kein Wunder also, dass dieser Ort der Lieblingsplatz von Frank Schoppa ist. Der Vorsitzende des Vereins Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland ist in diesem Jahr der regionale Tippgeber für die Tourismusbroschüre „99 Lieblingsplätze im Grünen“, die von der Metropolregion Hamburg herausgegeben wird.
Fünf Lieblingsplätze aus dem Kreis Pinneberg durfte Schoppa für die Kampagne vorschlagen. „Es freut mich sehr die Kulturlandschaft den Tagestouristen so ein wenig näher bringen zu können“, sagt er. „Ich finde der Obstgarten Haseldorf wirklich schön und sehr idyllisch, deshalb habe ich ihn als meinen Lieblingsplatz ausgewählt.“
Komme ein Besucher über den Deich, werde diese Idylle schnell deutlich, so Schoppa. „Hier ist kaum Wind, es ist sehr ruhig, man hat das Wasser, die Naturschutzgebiete, die Vögel und die Schafe um sich herum und dazu noch einen herrlichen Blick auf den alten Haseldorfer Hafen. Ich kann mich hier richtig gut entspannen.“ Aber es geht Schoppa nicht nur um Entschleunigung. Der Verein, dessen Vorsitzender er ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die bestehende Kulturlandschaft zu erhalten und durch eine Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben zu fördern.
„In diesem Obstgarten mit seinen vielen alten Sorten steckt viel von der Kultur unserer Region“, sagt Schoppa. „Die Zucht und der Anbau von Äpfeln ist hier tief verankert und wird seit sehr langer Zeit so praktiziert. Für viele Menschen waren Äpfel und andere Früchte früher ein Grant für das Überleben.“ Das sei heute ganz anders. „In einer Zeit, in der es alles im Überfluss gibt, verliert ein Apfel schnell an Wert“, meint der Vereinschef. Umso wichtiger sei es, die alten Arten zu schützen und zu erhalten.
Aus diesem Grund pflanzte Schoppa gemeinsam mit Oliver Mau von der Metropolregion Hamburg, Gönna Hamann von Holstein Tourismus, Edelgard Heim, Leiterin des Elbmarschenhauses, und Julia Voß von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, drei junge Apfelbäume der Sorten Vierländern Blut, Krautsander Beuken und Holsteiner Kantapfel – Sorten, die kommerziell keine Rolle mehr spielen.
Die Broschüre gibt es im Internet sowie im Elbmarschenhaus
Doch der Obstgarten Haseldorf ist nicht der einzige Lieblingsplatz im Kreis Pinneberg, der in die Tourismusbroschüre auftaucht. Vier weitere Orte steuerte Frank Schoppa zu den „99 Lieblingsplätzen im Grünen“ bei. So taucht auch das Rosarium Uetersen in der Broschüre auf. Der Park, in dem jedes Jahr etwa 30.000 Rosen in zahlreichen Farben blühen, steht bei Schoppa hoch im Kurs. „Ich liebe den Rosengarten im Rosarium, weil mich die Vielfalt der Blüten immer wieder fasziniert“, sagt er.
Als weiterer Tipp ist die Doppelallee in Seestermühe dabei. Die 700 Meter lange Allee auf dem idyllischen Gut Seestermühe gilt als Produkt der barocken Gartengeschichte. Sie ist gesäumt von 580 Linden, die jeweils bereits mehr als 350 Jahre alt sind. „Die Doppelallee in Seestermühe ist eine der schönsten, die ich je gesehen habe“, begründet Schoppa seine Wahl.
Auch das Naturschutzgebiet Liether Kalkgrube in Klein Nordende zählt zu Schoppas Lieblingsplätzen und ist ebenfalls in der Broschüre der Metropolregion zu finden. „Hier kann man so richtig abschalten“, so Schoppa. Die geologischen und botanischen Besonderheiten der Kalkgrube, eines ehemaligen Tagebaus für Düngekalk, können auf einem Lehrpfad erkundet werden.
Bei einer Auswahl von Lieblingsplätzen im Grünen darf das Arboretum Ellerhoop nicht fehlen. Die Norddeutsche Gartenschau bietet eine Kombination aus Schulbiologie, Baumwissenschaft, Gartenkunst und ökologischen Aspekten. Schoppa: „Im Arboretum kann man den Wechsel der Jahreszeiten besonders intensiv erleben.“
Die neue Broschüre „99 Lieblingsplätze im Grünen“ ist im Elbmarschenhaus Haseldorf und im Internet auf der Seite www.metropolregion.hamburg.de erhältlich.